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Name

Name: etwas/das Kind beim Namen nennen

Umschreibung: mit schonungsloser Offenheit vorgehen, Klarheit schaffen [ROE: Ding]; eine Sache unverblümt bezeichnen, seine Meinung unbeschönigt äußern [ROE: Kind]; etwas ganz offen, deutlich aussprechen [DUW: Kind]; etwas ohne Beschönigung aussprechen [DUR: Kind]

Analyse der Bedeutung: Die Bedeutung und Herkunft der Wendung etwas / das Kind beim Namen nennen ist unklar. Erwähnenswert ist die reiche abergläubische Tradition der Namenszauber, welche vermutlich mit dieser Redensart in Verbindung steht: Basierend auf dem Sympathieglauben wird in der abergläubischen Vorstellung eine Identität zwischen Benanntem und dessen Namen angenommen. Alles, was auf den Namen einwirkt, tangiere auch das Benannte und vice versa. Besonders gefährdet seien ungetaufte Kinder, denn werden diese beim Namen genannt, seien Kleinkinder den Namenszaubern schutzlos ausgesetzt. Daher sei es weit verbreitet, die Namen ungetaufter Kinder vor der Taufe nicht zu verraten, um diese vor dem magischen Namenszauber gegen Ungetaufte zu bewahren. [Vgl. HdA: Name; vgl. ROE: Kind] Das Kind wird in übertragener Bedeutung beim Namen genannt, wenn unverblümt und offen eine Sache und Meinungen ausgesprochen werden, ohne den Sachverhalt zu beschönigen. [RR] - Entstehungszeit: erste Hälfe des 17. Jh. [DUR: Kind] - Diastratik: ugs. [DUW: Kind] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: frz. appeler les choses par leur nom; appeler un chat un chat [leo.org]; engl. to call a spade a spade [dict.cc] - Figuriertheit: Euphemismus

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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