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Ohr

Ohr: es faustdick hinter den Ohren haben

Umschreibung: durchtrieben, gerissen sein [DUR: Ohren]; verschmitzt, durchtrieben sein und doch gar nicht danach aussehen [ROE: Ohr]; sehr verschlagen, gewitzt sein; sich in jeder Lebenslage zu helfen wissen [KUE: Ohr]

Analyse der Bedeutung: Eine abergläubische Auffassung besagt, dass der Dämon oder Schalk, der sich hinter dem Ohr befinde, Durchtriebenheit verursacht, indem er Böses einflüstere. Wülste hinter den Ohren würden diese Wesen verraten [vgl. DUR: Ohr]. Das Adjektiv ‚faustdick‘, das ursprünglich als Maßangabe verwendet wurde, dient der bildlich Intensivierung der Wendung. Ferner kursiert die magisch abergläubische Meinung, dass sich übernatürliche Wesen über das Ohr als Leibesöffnung Zutritt in den Körper verschaffen, so Besitz über den Menschen ergreifen [vgl. HdA: Ohr]. Demnach eignet sich das Ohr besonders zur Lokalisierung des bösen Einflusses auf den Menschen. [Vgl. DUR: Ohr; vgl. HdA: Ohr, vgl. ROE: Ohr] In der Wendung es faustdick hinter den Ohren haben wird im gegenwartssprachlichen Gebrauch Durchtriebenheit, Gerissenheit, aber auch Raffinesse einer Person oder Sache zum Ausdruck gebracht. [RR] - Entstehungszeit: 16. Jh. [vgl. ROE: Ohr] - Diastratik: ugs. [DUR: Ohren] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. to be a sly dog [dict.cc]; frz. ne pas être tombé(e) de la dernière pluie [pons.de] - Figuriertheit: Komik

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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