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pfui

pfui: Pfui Teufel/Deibel/...!  

Umschreibung der Bedeutung:

  1. Ausruf der Abscheu [DUW: Teufel]
  2. Ausdruck der Verachtung, des Ekels, des Mißfallens o. ä. [KUE: Deibel]

Analyse der Bedeutung:
Der Ausruf Pfui Teufel! gilt als Relikt des alten Dämonen- und Teufelsglaubens. Das Böse solle bespuckt (siehe den Beleg jemandem bleibt die Spucke weg) und zusätzlich mit der Formel Pfui Teufel! abgewehrt werden [vgl. HdA: spucken]. Die Interjektion ‚pfui‘ imitiert als onomatopoetische Gebärde das Ausspucken oder heftige Ausblasen des Atems [vgl. KLU: pfui], als apotropäische Handlung. Mittlerweile wird die Existenz übernatürlicher böser Wesen oder des Teufels nicht mehr vorausgesetzt, wenn die Wendung Pfui Teufel/Deibel/Deiwel/Deixel! ausgesprochen wird, um den umgangssprachlichen Ausruf der Abneigung und des Ekel zu tätigen. ‚Deibel‘, ‚Deiwel‘ und ‚Deixel‘ sind mundartliche umgangssprachliche Entstellungen [vgl. DUW: Deiwel], insbesondere Verhüllungen des Begriffs ‚Teufel‘. [RR] - Realienkundliches: Des antwrte im niemen zornech was sin mvt / pfî ir zagen boese sprach der helt gvt / wolt ir slaffende vns enmordet han / daz ist so gvten helden noch vil selten her getan [Nibelungenlied, Str. 1844, 1200] - Diastratik: ugs. [DUR: Teufel] - Semantische Prozesse: phraseologisierte Abwehrformel - Querverweis: jemandem bleibt die Spucke weg - Figuriertheit: Onomatopöie

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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