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Popanz

Popanz: (einen) Popanz (errichten/aufbauen/...)

Umschreibung: etwas, was aufgrund vermeintlicher Bedeutung, Wichtigkeit, Furcht, Einschüchterung o. Ä. hervorruft oder hervorrufen soll (errichten) [DUW: Popanz]; zweckbestimmt etwas aufbauschen [ROE: Popanz]

Analyse der Bedeutung: Der Ausdruck ‚Popanz‘ stammt vermutlich aus dem Slawischen, atschech. pobonci bzw. tschech. poboněk, in der Bedeutung ‚Gespenst’ [PF: Popanz]. Die Herkunft gilt als ungeklärt, denn weitere etymologische Erklärungen basieren zum einen auf den in deutschen Dialekten bekannten ‚Boboz‘, in der Bedeutung ‚Schreckgespenst’ [PF: Popanz], daneben empfiehlt Grimm ‚Popanz’ als Ableitung von ‚Poppelhans – wie eine Schreckgestalt „sich vermummender, vermummter Hans" [DWG: Popánz]. Ferner führt Röhrich ‚Popanz’ auf das tschechische bukak zurück, das mit einer künstlich hergestellten Schreckpuppe korrespondiere. [Vgl. PF: Popanz; vgl. ROE: Popanz] Im übertragenen Sinn wird ein Popanz errichtet, wenn etwas zu einem bestimmten Zweck (z. B. aufgrund scheinbarer Wichtigkeit) aufgebauscht oder etwas als Bedrohung und Gefährdung (Schreckgespenst) erklärt werden soll. [RR] - Entstehungszeit: 16. Jh. [KLU: Popanz] - Realienkundliches: Cupido muß betrübt und leer zurücke gehn/ Und klaget: ihre Gunst will sich nicht weit erstrecken/ Bey einer Freundin muß ich nur in Furchten stehn/ Ihr finstres Auge kan mich als ein Popantz schrecken. [Hunold, Edle Bemühung müssiger Stunden, S. 8, 1702] - Semantische Prozesse: pejorativ [DUW: Popanz]; phraseologisiert [einen Popanz errich-ten/aufbauen/…] - Interlingual Kompatibles: engl. to make sb out to be a bugbear [LA]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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