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richtig

 

richtig: (etwas kann) nicht mit rechten/richtigen Dingen zugehen

Umschreibung der Bedeutung: merkwürdig, unerklärlich sein; nicht legal vor sich gehen [DUR: Ding]; auf geheime, unrechte oder unnatürliche Weise [ROE: Ding]; es kommt auf ungewöhnliche Weise zustande [KUE: Ding II]

Analyse der Bedeutung: Die abergläubische Überzeugung der Präsenz widernatürlicher Wesen, Mächte und Kräfte wurde angenommen, aber als nicht recht empfunden (siehe den Beleg (mit jemandem/einer Sache) ist nicht alles/ganz richtig). Wurde damals eine übernatürliche Kraft als Urheber unerklärlicher Ereignisse und Sachverhalte vermutet, verstand man sich darauf, nicht rechte Dinge als Ursache zu nennen. [Vgl. HdA: richtig; vgl. ROE: richtig] Die übertragene phraseologisierte Wendung nicht mit rechten Dingen zugehen spielt auf die Merkwürdigkeit und Unerklärbarkeit bestimmter Sachverhalte an. [RR] - Entstehungszeit: 1600 ff. [KUE: Ding II] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. there is something fishy about that; here is something odd here [dict.cc] - Querverweis: (mit jemandem/einer Sache) ist nicht alles/ganz richtig

 

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richtig: (mit jemandem/einer Sache) ist nicht alles/ganz richtig

Umschreibung der Bedeutung: der Mensch ist unheimlich [...] mit einer Sache, an einem Ort geht es nicht mit rechten Dingen zu [ROE: richtig]

Analyse der Bedeutung: Wenn behauptet wird, dass mit/bei jemandem nicht alles richtig sei, besagt die abergläubische Tradition, dass diese Person mit magischen Mächten in Verbindung stehe. Das Adjektiv richtig stammt von mhd. ritec/rihtic/rihtic, ahd. rihtīg in der Bedeutung ‚gerade, nach der Richtschnur ausgerichtet’ [KLU: richtig], leitet sich von ‚richten‘, ursprünglich ‚recht machen’ [KLU: richten] ab. Im Volksglauben hat die Ableitung eine weitere Konnotation als ‚natürlich’ bzw. ‚naturgemäß’ gegenüber den angenommenen übernatürlichen Phänomenen einer magischen Weltanschauung. Die Annahme der nicht richtigen (nicht naturgemäßen) Existenz spiegelt sich unter anderem in der Wendung nicht mit rechten Dingen zugehen wider. [Vgl. HdA: richtig; vgl. KLU: richtig; vgl. ROE: richtig] Im übertragenen Sinn bricht jemand, mit dem nicht alles richtig ist, gesellschaftlich Normen, verstößt mit seinen Handlungen gegen die Moral, wird demnach als sonderbar und abnorm wahrgenommen. Im Übertragenen gilt dies für verschiedene Sachverhalte. [RR] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. to be not quite right in the head / upstairs [dict.cc]; - Querverweis: (etwas kann) nicht mit rechten/richtigen Dingen zugehen

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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