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Schnippchen

Schnippchen: jemandem/etwas ein Schnippchen schlagen

Umschreibung: mit Geschick jemandes Absichten [die einen selbst betreffen] durchkreuzen [DUW: Schnippchen]; ihm einen Streich, einen Possen spielen, seinen Plan vereiteln [ROE: Schnippchen]; jm einen Streich spielen; jm einen Plan vereiteln [KUE: Schnippchen]

Analyse der Bedeutung: Der Terminus Schnippchen ist nur noch in der phraseologisierten Wendung ein Schnippchen schlagen produktiv. Seit der Antike waren Gebärden mit der Hand, insbesondere mit den Fingern, der abergläubischen Vorstellung nach, als Zeichen der Kraftübertragung bekannt. In diesem Kontext erschließt sich beispielsweise auch die Bedeutung des Schwurfingers. Finger resp. Daumen besitzen magische Kräfte, hernach dem Fingerknipsen auch Übernatürliches zum Zweck des Spottes innewohne. Das Knipsen mit den Fingern war ein damals geläufiger magischer Ausdruck des Spotts. [Vgl. ROE: Schnippchen; vgl. HdA: Finger] In der Wendung ein Schnippchen schlagen ist die magische Praktik des Fingerschnippens gänzlich verblasst. Denn es wird zum Ausdruck gebracht, die Pläne einer anderen Person zu durchkreuzen bzw. zu vereiteln. [RR] - Entstehungszeit: seit dem späten 17. Jh. [KUE: Schnippchen] - Diastratik: ugs. [DUW: Schnippchen] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. to play a trick on sb; to outwit (od outfox) sb [LA]; frz. faire un pied de nez á qn [pons.de] - Querverweis: Daumen drücken/halten

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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