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verschreien

verschreien: etwas verschreien / etwas nicht verschreien wollen

Umschreibung: jemandem, einer Sache Schlechtes nachsagen [DUW: verschreien]; meist zu Unrecht, etw. Schlechtes nachsagen [WDG: verschreien]; etwas voreilig als gelungen bezeichnen [RR]

Analyse der Bedeutung: ‚Verschreien’ (auch ‚berufen‘, ‚beschreien‘) versteht der Aberglaube als schadensevozierende magische Handlung. ‚Verschreien’ stellt dabei eine böse Besprechung, ein Verhexen respektive einen Schadenszauber dar und geriert sich nicht nur als strenger Wortzauber, sondern entfaltet die schädliche Wirkung in Kombination mit Blickzaubern (siehe den Beleg der böse Blick↗). Hexen und alte Frauen seien – da sie den bösen Blick haben – für das magische Verschreien prädestiniert. Durch das Aussprechen von boshaften, aber auch Worten der Bewunderung trage sich willkürlich oder unwillkürlich das Verschreien zu. Durch dieses Verschreien werde ein magischer Bann des Wortes erwirkt, mithin das Gegenteilige hervorgerufen. Sämtliche Schutzmaßnahmen wurden deshalb getroffen, um dieses Verschreien zu verhüten. Das Geläufigste war es, dem Gesagten das Antonymische ‚unberufen‘, ‚nicht verschreien’ etc. beizufügen. [Vgl. HdA: berufen, beschreien; vgl. ROE: unberufen] Im gegenwartssprachlichen Gebrauch zeigt sich die opake Schutzpraktik in der Wendung etwas nicht verschreien wollen. Im übertragenen Sinn bedeutet dies, nicht zu beabsichtigen, das Gegenteilige einer getätigten Aussage zu evozieren. [RR] - Interlingual Kompatibles: engl. to denounce (od decry) sb [sth] as [LA] - Querverweis: der böse Blick

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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