Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Bogen

Bogen: einen Bogen um jemanden/etwas machen

 

Umschreibung: jemanden/etwas peinlich meiden [DURW, 136]

Historische Analyse: In der Mathematik versteht man unter einem Bogen eine gekrümmte Linie (z.B.: Kurvenstück) [vgl. DUW]. In der vorliegenden Redewendung wird dieses Bild genutzt um zu beschreiben, dass jemand nicht direkt auf ein Ereignis oder eine Person zugeht, sondern versucht, daran vorbeizukommen, indem er einen Bogen macht [MP]. - Entstehungszeit: 19. Jh. [Kü, 120] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 136] - Fremdsprachen: Französisch: "faire un détour en voyant quelqu'un"

 

* * * 

 

Bogen: etwas gibt einem den Bogen

 

Umschreibung: etwas macht einen widerstandslos [vgl. Kü, 120]

Historische Analyse: Die Redewendung stammt aus der Boxersprache. "Bogen" (math.: gekrümmte Linie [vgl. DUW]) nennt man den Sturz des Ohnmächtigen [vgl. Kü, 120]. - Entstehungszeit: 1920 ff. [Kü, 120] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich

 

* * * 

 

Bogen: große Bogen spucken

 

Umschreibung: sich aufspielen, sich wichtig machen [DURW, 136]

Historische Analyse: Der mathematische Begriff "Bogen", der als "Länge eines Kurvenstücks" definiert wird [vgl. DURM, 69], wurde hier wahrscheinlich in die Seemannssprache übernommen und bezog sich ursprünglich auf Wettbewerbe im Weitspucken über die Reling [vgl. DURW, 136]. Das Bild des Matrosens, der weit und in hohem Bogen spucken kann, damit aber eine vollkommen belanglose Fähigkeit beherrscht, wurde wahrscheinlich übertragen auf Personen, die sich wegen Bedeutungslosem wichtig machen [MP]. - Entstehungszeit: spätestens seit 1900 [Kü, 120] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 136]

 

* * * 

 

Bogen: in Bausch und Bogen

 

Umschreibung: ganz und gar, im Ganzen genommen, ohne das Einzelne zu berücksichtigen [DURW, 99]

Historische Analyse: Der mathematische Fachbegriff "Bogen", definiert als die Länge eines Kurvenstücks [vgl. DURM, 69], ging in diese Redewendung als Bezeichnung für die Einbuchtungen der Grenzlinie eines Grundstücks ein. Sowohl der Bogen als auch der Bausch (= Ausbuchtung) wurden bei der Abmessung der Bodenflächen von zum Verkauf stehenden Grundstücken nicht berücksichtigt [vgl. DURW, 99]. - Entstehungszeit: 17. Jh. [Kü, 84]

 

* * * 

 

Bogen: in hohem Bogen hinausfliegen

 

Umschreibung: 1. ohne viel Aufhebens hinausgeworfen werden [DURW, 136] 2. fristlos entlassen werden [DURW, 136]

Historische Analyse: In der Mathematik versteht man unter einem Bogen ein Stück einer Kurve [vgl. DURM, 69]. In der vorliegenden Redewendung wird das Bild einer Person heraufbeschworen, die, mit aller Kraft geschleudert [vgl. Kü, 120], sogar noch kurvenförmig durch die Luft fliegt, bevor sie eine unsanfte Landung hinlegen muss [MP]. - Entstehungszeit: 1920 ff. [Kü, 120] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 136]

 

* * * 

 

Bogen: jemanden in hohem Bogen hinauswerfen

 

Umschreibung: 1. jemanden, ohne lange zu zögern, energisch nach draußen weisen [DURW, 136] 2. jemanden fristlos entlassen [DURW, 136]

Historische Analyse: In der Mathematik versteht man unter einem Bogen das Stück einer Kurve [vgl. DURM, 69]. In der vorliegenden Redewendung wird wohl das Bild einer Person evoziert, die, mit aller Kraft geschleudert [vgl. Kü, 120], sogar noch kurvenförmig durch die Luft fliegt, bevor sie eine unsanfte Landung hinlegen muss. [MP] - Entstehungszeit: 1920 ff. [Kü, 120] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 136]

 

* * *

Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.