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herunterleiern

herunterleiern: etwas herunterleiern

 

Umschreibung: 1.) abwertend: einen (auswendig gelernten) Text schlecht, eintönig und ohne Interesse vortragen [DUW]; etwas eintönig, ausdruckslos, ohne innere Beteiligung hersagen [Kü, S. 23201]; etwas eintönig singen oder vortragen [Gr] 2.) auf einem musikalischen instrumente schlecht spielen [Gr] 3.) etwas herunterkurbeln [DUW]

Historische Analyse: Die Bauern- oder Kurbelleier war stets auf eine bestimmte Tonlage und Melodie abgestimmt. Die mangelnde Varriierbarkeit beim Spielen und das nachhaltige Einerlei ihrer Musik ermöglichte es, die Leier als Bild des Eintönigen, Immerwiederkehrenden, auch des Aufdringlichen redensartlich zu verwenden [Rö]. Bereits Adelung verzeichnet die Bedeutung ,figürlich und im verächtlichen Verstande, auf eine eintönige Art sprechen oder singen’ für "leiern" [vgl. Ad, S. 33869]. Die Bedeutung 3 bezieht sich auf 'Leier' im Sinne von 'Kurbel', wobei die Dreh- oder Kurbelleier als Bild einer Kurbelbewegung im Hintergrund steht (vgl. Bratenleier, Brunnenleier u.a. in der Rubrik 'Realienkundliches'). Die Bedeutungen 'etwas mühselig und langsam tun' und 'wenig und langsam arbeiten; hinhalten, indem man in einer zu leistenden Sache nichts ordentliches tut' für 'leiern' ist in diesem Sinne auf die Brunnenleier zurückzuführen, mit der das Wasser aus dem Brunnen heraufgeholt wird - bei einer größeren Wassermenge sicher ein langsamer und mühseliger Vorgang - und nicht direkt auf das Musikinstrument [vgl. Gr]. - Entstehungszeit: 18. Jahrhundert [Kü, S. 23201] - Gebräuchlichkeit: salopp [DUW]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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