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Pauke

Pauke: auf die Pauke hauen

 

Umschreibung: 1.) laut, ausgelassen feiern; sich ausleben; verschwenderisch leben. Man lärmt und tobt nach Herzenslust. [Kü, S. 20116] 2.) großsprecherisch auftreten [DUW]; etwas prahlerisch erzählen [Rö]; übertreiben; sich aufspielen [Kü, S. 20116] 3.) seiner Kritik oder Ähnlichem lautstark Ausdruck geben [DUW]; energisch werden; laut aufbegehren; sich über jemanden beschweren; jemanden anprangern [Kü, S. 20115f.] 4.) sich gewaltsam Gehör verschaffen [Rö]; Forderungen stellen [Kü, S. 20116]

Historische Analyse: Diese Wendung geht auf die Vorstellung zurück, daß die Pauke als besonders lautes Instrument kaum zu überhören ist. [DURW] ad Bedeutung 1: Hier steht der Lärm, den Pauken beim Spielen verursachen, im Vordergrund. Dieser wird mit dem Lärm verglichen, den ausgelassen feiernde Menschen verursachen. [HS] ad Bedeutung 2: Der Paukenschläger in der Militärkapelle gibt den Takt des Marschierens an [vgl. Rö]. Wer großsprecherisch angibt, will in der Gesellschaft, in der er sich befindet, den Takt angebeben beziehungsweise tonangebend sein (vgl. dazu die beiden entsprechenden Einträge). Synonym: angeben [HS]. ad Bedeutung 3: Die Verwendung des Ausdrucks in dieser Bedeutung ist formal und inhaltlich analog zu 'auf den Tisch hauen' zu verstehen. Die Bedeutung 4 entstand in enger Anlehnung daran. [HS] Küpper nennt noch zwei weitere Bedeutungsvarianten, die mir jedoch heute kaum mehr gebräuchlich zu sein scheinen: soldatensprachlich 'den Beschuß eröffnen' und in der Sportsprache 'ununterbrochen angreifen; dem Gegner den Sieg zu entreißen suchen.' [vgl. Kü, S. 20115f.] - Entstehungszeit: seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts [vgl. Kü, S. 20116] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]; Schüler-, Studenten und Soldatensprache [Kü, S. 20115f.]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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