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schnorren

schnorren: bei jemandem etwas schnorren/ jemanden anschnorren/ ein Schnorrer sein

 

Umschreibung: 1.) mit Erfolg um etwas anhalten, jemandem etwas abbetteln, ablisten [Rö] 2.) betteln; bettelnd umherziehen [Kü, S. 24832] 3.) schmarotzen, sich unentgeltlich einen Vorteil verschaffen [Kü, S. 24832]

Historische Analyse: Das Verb schnurren geht zurück auf das mittelhochdeutsche 'schnurren' = rauschen, mit Musik betteln, neben dem sich seit dem 18. Jahrhundert auch die Form 'schnorren' durchsetzte, das aus der Gaunersprache stammt. 'Auf die Schnurre gehen': mit Musik (mit der Schnurrpfeife) betteln gehen, umherziehen und Ähnliches für seinen Unterhalt sorgen lassen, seine schlechte Musik zum Vorwand nehmen, um Gehöfte zu betreten und um Gaben zu bitten. [Rö] Ein 'Schnorrer' (auch: Schnurrer) ist demnach ein Bettler, ein Autostopper, Schmarotzer, Trickdieb, Geizhals (Ästerreichisch) oder Streber in der Schule - in der Meinung der Mitschüler hat er sich diesen Platz gewissermaßen 'erbettelt', nämlich nicht durch Fleiß erworben, sondern durch Einschmeichelung beim Lehrer [vgl. Kü, S. 24834]. Die Ausdrücke 'schnorren' und 'Schnorrer' sind landschaftlich weit verbreitet, allerdings mit zum Teil abweichender Bedeutung wie 'in der Schule schummeln' (Thüringen), 'faulenzen' (westerwäldisch) oder 'fensterln' (Fichtelgebirge) [vgl. Gr]. Eine studentensprachliche Bedeutungsvariante kam im späten 19. Jahrhundert auf: ohne Berechtigung in der Mensa essen; ohne Gebührenentrichtung eine Vorlesung besuchen [Kü, S. 24832]. - Entstehungszeit: etwa seit 1700 [Kü, S. 24832] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [HS]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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