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Stimmung

Stimmung: Stimmung (erzeugen/ machen/ verstärken)/ etwas hat eine bestimmte Stimmung/ dort herrscht eine bestimmte Stimmung

 

Umschreibung: 1.) bestimmte augenblickliche Gemütsverfassung einer Person [DUW] 2.) augenblickliche, von bestimmten Gefühlen, Emotionen geprägte Art und Weise des Zusammenseins von (mehreren) Menschen; bestimmte Atmosphäre in einer Gruppe [DUW] 3.) (ästhetischer) Eindruck, Wirkung, die von etwas ausgeht und in bestimmter Weise auf jemandes Empfindungen wirkt [DUW] 4.) vorherrschende (öffentliche) Meinung, Einstellung, die für oder gegen jemanden, etwas Partei ergreift [DUW]

Historische Analyse: 'Stimmen' bedeutet in der Musik, die Tonhöhe eines Instruments (seine 'Stimmung') an ein anderes Instrument oder an eine festgelegte Tonhöhennorm anzupassen. Laut Grimm sind von dieser Bedeutung alle vier 'übertragenen' Bedeutungen abgeleitet - in übertragung der musikalischen vorstellung auf andere verhältnisse [Gr]. Die Haltungen, Gefühle oder Einstellungen eines Menschen werden dabei mit einem Musikinstrument verglichen. So wie beispielsweise die Saiten einer Violine sich in ihrer Stimmung zueinander verhalten (in reinen oder unreinen Quinten), können sich auch die verschiedenen Gefühle in einem Menschen zueinander verhalten (Bedeutung 1) und so wie verschiedene Instrumente zueinander gestimmt sind beziehungsweise aufeinander abgestimmt sind, kann es auch in einer Gruppe von Menschen eine mehr oder weniger 'wohlklingende' Stimmung geben (Bedeutung 2). Ähnliches gilt für die Beziehung zwischen einem Menschen und einem Kunstwerk (Bedeutung 3). In den älteren Belegen (vgl. die Kategorie 'Historische authentische Belege') ist der Bezug zur Musik noch relativ transparent. Er scheint jedoch zusehends zu verblassen. Die Bedeutung 4 unterscheidet sich grammatikalisch von den anderen, welche meist durch qualifizierende Adjektive (gute, schlechte, reine, entspannte etc. Stimmung) präzisiert werden. Wenn man 'für jemanden Stimmung macht', erfordert das ein Präpositionalobjekt (mit 'für' oder 'gegen'), aber nicht unbedingt ein qualifizierendes Adjektiv. Das Wort 'Stimmung' tritt häufig in der festen Wendungen 'in Stimmung sein/ kommen' auf und bezieht sich dabei auf die Bedeutungen 1 und 2. [HS] - Entstehungszeit: in eigentlich musikalischer anwendung auf das instrument bezogen erst seit ende des 17. jahrhunderts bezeugt [Gr]; 2. seit der mitte des 18. jahrhunderts bezeugt [Gr]; 3. seit den 70er jahren des 18. jahrhunderts, heute konkurrenzlose bezeichnung [Gr]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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