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taktlos

taktlos: taktlos sein

 

Umschreibung: verletzend, indiskret, indezent sein [DUW], kein Feingefühl im Umgang mit anderen Menschen zeigen [HS]

Historische Analyse: 'Takt' ist in diesem Ausdruck nicht im Sinne der Zeiteinteilung eines Musikstücks zu verstehen, sondern hat die ganz andere Bedeutung 'Gefühl'. Das lateinische Wort 'tactus' ist abgeleitet von 'tactum', dem 2. Partizip des Verbs 'tangere' mit der Bedeutung 'berühren' und wurde über das gleichbedeutende französische 'tact' ins Deutsche entlehnt [vgl. DUW]. Das lateinische Wort 'tactus' bedeutet also 'Berührung', auch 'Wirkung, Einfluss' [vgl. Sto, S. 484]. Bereits in lateinischen Texten wurde es metonymisch für 'Gefühl' verwendet [vgl. Sto, S. 484], das heißt für das Feingefühl in der (geistigen) Berührung, im Umgang mit anderen Menschen. Wer jemanden taktlos behandelt, zeigt demnach kein Gefühl, ohne dass gleichzeitig die Vorstellung von musikalischer Rhythmik oder Metrik im Hintergrund stünde. Dieser Bezug kann höchstens in wortspielerischer Verwendung hergestellt werden, wenn von mehr oder weniger rhythmisch sicherem Musizieren die Rede ist [HS]. - Faux Amis: Ja

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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