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Honig

Honig: jemandem Honig um den Mund/ ums Maul schmieren

 

Umschreibung: 1) jemandem schmeicheln, um ihn günstig für sich zu stimmen [DUW] 2) jemanden betrügerisch beschwatzen [Kü, S. 12604] 3) jemandem eine Sache vorteilhafter darstellen als der Wirklichkeit entsprechend [Kü, S. 12604] 4) jemanden belügen [Kü, S. 12604]

Historische Analyse: Die ursprüngliche Form dieser Redensart hieß eigentlich „jemandem Honig mit dem Löffel eingeben“, und bezog sich vor allem auf Kinder, die man damit verwöhnen, trösten oder ablenken wollte. Dieses Ablenkungs- bzw. Täuschungsverfahren war demnach grundlegend für die übertragene Bedeutung dieser Redensart [vgl. Kü, S. 12605]. Die Wendung könnte allerdings auch auf einem chinesischen Brauch beruhen, der durch Seefahrer bekannt geworden ist. In Anlehnung an den Feuerdienst wurde in China seit ältester Zeit der Herdgeist oder auch Küchengott verehrt, der beim Volk eine der populärsten Gottheiten darstellte. Am 25. des letzten Monats sollte dieser dem Volksglauben nach in den Himmel steigen, um dort über die Hausbewohner Bericht zu erstatten. Um ihn günstig zu stimmen wurde an jenem Tag besonders eifrig geopfert und ihm Honig auf die Lippen gestrichen, damit er freundlich aussage [vgl. Rö]. - Entstehungszeit: seit der mittelhochdeutschen Zeit [Kü, S. 12605] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW] - Fremdsprachen: englisch: butter somebody up [DUOD-E]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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