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Schlucker

Schlucker: ein armer Schlucker sein

 

Umschreibung: 1) ein armer Mensch sein [DURW]; jemand (auch ein Land, ein Verein), der einkommensschwach, finanziell schwach ist [Bi] 2) ein bemitleidenswerter Mensch sein [Rö]

Historische Analyse: Im 15. Jahrhundert war „Schlucker“ die (vorwurfslose) Bezeichnung („guter Schlucker“) für einen Schlemmer bzw. „vielfrasz“ [vgl. Gr]. Daraus entwickelte sich dann die Wendung „armer Schlucker“ im Sinne von „Schmarotzer“ als verächtlich mitleidige Schelte auf jemanden, der „gierig auf speise und trank“ [Gr] war, wie es schon bei Hans Sachs 1553 in einem Fastnachtsspiel belegt ist [Rö]. Diese ursprüngliche Bedeutung verblich mit der Zeit und bezog sich dann auf einen Menschen, der aus Not gezwungen was, alles zu essen und zu trinken, was man ihm vorsetzte und dabei oft schlechte Behandlungen erdulden musste [vgl. Rö]. Der „arme Schlucker“ bezeichnete somit einen „öconomisch bedrängten, in der sozialen ordnung niedrig stehenden“ [Gr] wie der Ausdruck im übertragenen Sinn auch heute noch für einen Armen, Bedürftigen und Hilfesuchenden verwendet wird [vgl. Kü, S. 24353]. - Entstehungszeit: 1553 [Rö] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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