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Gott

Gott: (Na) pfüat/pfiat di Gott!

 

Umschreibung: 1. Ausdruck der Überraschung, des Entsetzens [Mal, S. 58]

Historische Analyse: Gott sollte jemanden vor einem nahenden Unglück, vor etwas Entsetzlichem behüten. [Sch] - Gebräuchlichkeit: salopp [Mal, S. 58]

 

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Gott: (nicht) wissen, wo Gott wohnt

 

Umschreibung: 1. (nicht) sehr klug sein [Sch] 2. (nicht) gerissen, listig sein [Sch] 3. anderen an Intelligenz (weitaus) überlegen/unterlegen sein [Sch]

Historische Analyse: 1. nicht wissen, wo Gott wohnt: von einem unreligiösen oder einem Menschen, der für nichts Höheres Sinn hat [Wa, S. 103] 2. Jemand, der weiß, wo Gott wohnt, ist glaubens- und bibelfest und somit klug. [Sch] - Gebräuchlichkeit: ugs. [PCRe]

 

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Gott: Ach (du lieber) Gott!; (Ach) du lieber Himmel!

 

Umschreibung: 1. Ausruf der Bestürzung, Verwunderung, des Bedauerns [PCUn] 2. Ausdruck der Verblüffung [Sche, S. 102] 3. Ausruf des Entsetzens oder Erstaunens [Kü, S. 345] 4. Stoßseufzer [Rö] 5. Ausdruck der Resignation [Sch]

Historische Analyse: 1. vornehmlich zum ausdruck des schmerzes, der klage [Gr, Bd. 8 Sp. 1103] 2. Im religiösen Bereich wird Gott in vielen Situationen bzw. zu verschiedenen Zwecken angerufen: zum Ausdruck von Bitte, Dank, Klage, Lob etc. [Sch] 3. 'Himmel' steht hier verhüllend für 'Gott'. [PCRe] - Entstehungszeit: seit dem 18. Jahrhundert [Kü, S. 345] - Gebräuchlichkeit: ugs. [ReIn] - Fremdsprachen: engl.: goodness me!; good Heavens!; Heavens above! [PCOx D-E]

 

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Gott: bei Gott (nicht)

 

Umschreibung: 1. bestimmt (nicht) [Sch] 2. ganz sicher (nicht) [Sch]Historische Analyse: 1. Beteuerungsformel [Wa, S. 99] 2. Wer etwas bei Gott beteuert, versichert, schwört, muss die Wahrheit sagen, da Gott alle Lügen - lügen gilt als Sünde - bestraft. [Sch] - Fremdsprachen: 1. engl.: I wish to goodness [1000 Engl, S. 85] [= Ich wünschte bei Gott] 2. frz.: parbleu (= par Dieu) [Rö]

 

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Gott: dem lieben Gott/Herrgott den Tag/die Zeit stehlen

 

Umschreibung: 1. faulenzen, nicht arbeiten, seine Zeit vertun [PCRe] 2. müßig gehen [Kü, S. 304] 3. seine Zeit unnütz verbringen [PCUn]

Historische Analyse: Zeit meint die von Gott dem Menschen zugewiesene Lebenszeit, in der man im Schweiße seines Angesichts sein Brot erwerben, aber nicht müßig sein soll. [Kü, S. 303] - Entstehungszeit: 1700 ff. [Kü, S. 304] - Gebräuchlichkeit: ugs. [PCRe]

 

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Gott: den lieben Gott/Herrgott einen guten/(frommen) Mann sein lassen

 

Umschreibung: 1. unbekümmert seine Zeit verbringen [PCRe] 2. sich nicht um die Zukunft sorgen [Fri, S.351]

Historische Analyse: 1. Fußt auf der Zuversichtlichkeit der Christen, dass Gott nichts Schlechtes zuzutrauen ist. [Rö] 2. Wer unbekümmert, sorglos und in Freuden lebt, denkt sich Gott nicht als Rachegott, sondern als friedfertigen guten Mann, der dem fröhlichen Weltkind sein Verhalten nachsieht. [Rö] 3. nicht nur zur umschreibung religiöser indifferenz, sondern auch unbekümmerter gleichgültigkeit überhaupt [Gr, Bd. 8 Sp. 1064] - Entstehungszeit: seit dem 18. Jahrhundert [Rö] - Gebräuchlichkeit: ugs. [PCRe]

 

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Gott: ein -gott sein

 

Umschreibung: 1. durch außergewöhnliche Leistungen auf einem bestimmten Gebiet herausragende Persönlichkeit [Sch]

Historische Analyse: 1. figürlich: eine Person von vieler Macht und großem Ansehen [Adel, S. 757] 2. Unter Gott versteht man entweder allgemein ein (meist) unsterbliches, übernatürliches und mit großer Macht ausgestattetes Wesen (im Polytheismus) oder im Besonderen ein einziges höchstes personales Wesen (im Monotheismus), das zugleich als der unendliche Grund allen Seins verstanden wird. [netlex]

 

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Gott: etwas ist eine Gabe Gottes/Gottesgabe

 

Umschreibung: 1. etwas sehr Schönes, Angenehmes, Positives [PCRe] 2. etwas Gutes; ein Geschenk der Natur [ReIn]

Historische Analyse: 1. göttliche wohltat [Gr, Bd. 8 Sp. 1041] 2. von Gott verliehene Gabe [PCUn] 3. Dieser Ausdruck findet sich in Weish, u. a. in Kapitel 3,13: 'Denn ein jeglicher Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut in aller seiner Arbeit, das ist eine Gabe Gottes.' [PCZit]

 

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Gott: etwas liegt in Gottes Hand

 

Umschreibung: 1. etwas hängt nicht von Menschen ab [Fri, S.350] 2. etwas ist nicht (mehr) beeinflussbar [Sch] 3. etwas kann man nicht selbst lenken, steuern [Sch]

Historische Analyse: etwas ist von Gott abhängig, von ihm ausgehend [Sch]

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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