Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Sonntagskind

Sonntagskind: ein Sonntagskind sein

 

Umschreibung: 1. ein Glückskind sein, dem alles gelingt und dem selbst das Unglück zum Guten ausschlägt [Rö] 2. ein besonderer Günstling des Glücks sein [Wa, S. 631]

Historische Analyse: 1. Der am Sonntag Geborene galt schon bei Griechen und Römern als Glückskind. Die Römer nannten ihn 'fortunae filius' oder 'albae gallinae filius' = das Kind der weißen Henne, da weiße Tiere allgemein als Glück bringend verehrt wurden. Bei den Germanen hatte das Donnerstagskind diese bevorzugte Stellung. Es stand unter dem besonderen Schutz des Gottes Thor und besaß die Fähigkeit, Geister zu sehen, was vom späteren christlichen Volksglauben in Deutschland zuerst übernommen wurde. Weil die Sonne alles sieht und an den Tag bringt, schrieb man den am Sonntag Geborenen die Fähigkeit zu, alles sehen und sogar in die Zukunft blicken zu können. Mit der Einführung der Planetenwoche erhielt alles, was mit dem größten Gestirn zusammenhing, erhöhte Bedeutung, besonders dann, als der Sonntag mit dem christlichen Tag des Herrn verschmolz. [Rö] 2. Er ist ein Sonntagskind, sagt eine jüdisch-deutsche Redensart in Warschau: Er ist a nojledmuël, d. h. er ist beschnitten geboren. Manche Knaben werden mit einer kurzen Vorhaut geboren und dann der schmerzhaften Operation der Beschneidung überhoben. Man sah, weil die Beschneidung als Bundeszeichen betrachtet wurde, einen beschnitten Geborenen als besonders vom Himmel begünstigt an; er erschien als fertiger Mensch. Die Ögypter erzählen dies von ihren Halbgöttern, die Juden von ihren Patriarchen, auch von Adam, David u. a., die Mohammedaner von Mohammed, die Persier von Ali. [Wa,, S. 631] - Fremdsprachen: ndl.: Het is een zondagskind. (Harrebomée, II, 507.) [Wa, S. 631]

 

* * * 

Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.