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Druck

Druck: das Kleingedruckte

Umschreibung: leicht zu übersehende, scheinbar beiläufige klein gedruckte Zusätze, Bestimmungen o.Ä., besonders in Verträgen [DUW: Kleingedruckte]

Analyse der Bedeutung: In Vertragstexten ist es üblich, gewisse von Rechts wegen notwendige Bestimmungen in kleinerer Schriftgröße abzudrucken. Dieses sogenannte Kleingedruckte wird häufig nicht gelesen, da es Routineformeln enthält, die bei Abschluss eines Vertrags o.Ä. notwendigerweise im Text enthalten sein müssen. Gerade deshalb werden aber häufig in das Kleingedruckte Zusatzbestimmungen eingeschrieben, die sich zum Nachteil eines Vertragspartners auswachsen können, zu deren Einhaltung dieser aber verpflichtet ist, weil er den Vertrag unterschrieben hat. [WH] - Interlingual Kompatibles: engl. the small print [dict.cc]

 

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Druck: lügen wie gedruckt

 

Umschreibung: hemmungslos lügen [DUR: lügen]; unglaublich lügen [DUW: lügen]; frech, stark lügen [Fr: drucken]

Analyse der Bedeutung: Während die Handschrift durch charakteristische Züge der Schriftzeichen ihren Urheber verrät, arbeitet die Druckerpresse anonym. Dabei druckt sie auch die schlimmsten Lügen, deren Urheber im Vergleich zu handschriftlichen Texten ungleich schwieriger auszuforschen ist [Kü: lügen]. Wenn man wie gedruckt lügt, kann man eine mündliche Lüge besonders schlagfertig und schwer durchschaubar vorbringen. Unter dem Einfluss der Wendung reden wie gedruckt kann auch an eine besonders gut ausformulierte, glaubhafte Lüge gedacht werden. [WH] - Entstehungszeit: 18. Jh. [Kü: lügen] - Diastratik: ugs. [DUR: lügen] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Figuriertheit: Vergleich - Interlingual Kompatibles: nl. liegen als een almanak [dict.cc] - Querverweise: reden wie gedruckt

 

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Druck: reden wie gedruckt

 

Umschreibung:

  1. formvollendet und grammatikalisch korrekt sprechen [WH]
  2. sehr viel, unaufhörlich reden [DUW: Buch]

Analyse der Bedeutung: Gedruckte Texte sind ausformulierte und logisch aufgebaute Gebilde. Wenn jemand wie gedruckt reden kann, so ist derjenige in der Lage, spontane mündliche Beiträge ebenso ausformuliert, logisch und grammatikalisch korrekt aufzubauen, als läse er aus einem gedruckten Buch. In einer zweiten Bedeutung wird auf das Vielreden verwiesen, das in Analogie zum Inhalt eines (dicken) Buchs gesetzt wird. [WH] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Figuriertheit: Vergleich - Querverweise: reden wie ein Buch; lügen wie gedruckt

 

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Druck: schwarz auf weiß

 

Umschreibung: etwas ist gesichert, überprüfbar [WH]; ein Schriftstück haben, das als Beweisstück gilt, z.B. eine schriftliche Versicherung, einen Schuldschein oder eine notarielle Festlegung einer Vereinbarung [Rö: schwarz,Schwarze]; etwas schriftlich, gedruckt haben [DUW: schwarz; WDG: schwarz]

Analyse der Bedeutung: Die Zwillingsformel schwarz auf weiß geht auf das Druckerwesen zurück. Sie bezieht sich auf die schwarze Druckschrift und den weißen Beschreibstoff [vgl. Gr: schwarz]. Wenn man etwas schwarz auf weiß besitzt, so liegt es schriftlich vor, zu denken ist an einen Vertrag oder Schuldschein [vgl. Rö: schwarz,Schwarze]. Eine solche schriftlich vorliegende Bestätigung gilt ab der Neuzeit mehr als eine mündliche Vereinbarung, da die schriftliche Abmachung leichter nachgewiesen und eingefordert werden konnte [vgl. Rö: schwarz, Schwarze]. Die Wendung bezeichnet im übertragenen Sinn daher Dinge, die gesichert, die überprüfbar sind. Mit der zunehmenden Digitalisierung wird auch von elektronisch vorliegenden Daten gesagt, sie bewiesen schwarz auf weiß einen bestimmten Sachverhalt (siehe aktuelle Belege). [WH] - Diastratik: ugs. [WDG: schwarz] - Semantische Prozesse: phraseologisiert; Zwillingsformel [Hof, Nr. 994] - Interlingual Kompatibles: engl. to have it black on white [Rö: schwarz,Schwarze]; isl. svart á hvítu [dict.cc]; nl. iets zwart op wit hebben [Rö: schwarz,Schwarze]; nor. å ha noe svart på hvit [dict.cc]; fr. avoir qc. noir sur blanc [Rö: schwarz,Schwarze]; ita. nero su bianco [dict.cc] - Querverweise: jemandem etwas schriftlich geben (können)

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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