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treiben

TREIBEN: böses Spiel treiben

 

Umschreibung: verantwortungsloses Handeln, das anderen schadet [JE]

Historische Analyse: Die übertragene Bedeutung wird durch das Moment des verantwortungslosen Handelns, das aus der Dichotomie Spiel - Ernst abgeleitet werden kann, motiviert: Ein Spiel als eine nicht-ernsthafte Handlung benötigt (sofern es nicht zu einer Grenzüberscheitung durch das Spiel mit Einsätzen kommt) keine Verantwortung, da es sich nicht auf die Sphäre des Nicht-Spiels auswirken kann. Durch das attributive Adjektiv "böse" wird hier das verantwortungslose Handeln als eines, das anderen schadet, charakterisiert. [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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REIBEN: das Spiel zu weit treiben

 

Umschreibung: in einer Sache zu weit gehen [DBW, 871]; in seinem Tun über das Angemessene, Zumutbare, Erträgliche hinausgehen [DRW, 716]; in einer Sache maßlos handeln, die Grenzen nicht kennen [JE]

Historische Analyse: Die übertragene Bedeutung wurde durch die Dichotomie Sphäre des Spiels - Sphäre des Nicht-Spiels motiviert: Erstere wird so extensiv ausgedehnt, dass es in Letztere übergreift: Die Grenzen zwischen den beiden Sphären schwinden. Von Bedeutung ist dabei das Moment des verantwortungslosen Handelns, das in der Sphäre des Spiels bedenkenlos betrieben werden, in der des Nicht-Spiels aber Schaden anrichten kann, wenn es durch die Grenzüberschreitung in diese überzugreifen droht. [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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TREIBEN: mit jemandem/etwas ein Spiel treiben

 

Umschreibung: 1. jemanden (aus einer überlegenen Position heraus) ohne sein Wissen lenken, ihn täuschen [DRW, 717] 2. nicht ernsthaft mit ihm verhandeln [Rö, 1502]; nicht in ernster Weise mit jemandem, etwas umgehen [JE]

Historische Analyse: Röhrich [1502] sieht die Herkunft dieses Phraseologismus im Bereich des Kampfes und der Auseinandersetzung. "Spiel" bedeutete in früheren Sprachstufen des Deutschen auch "Kampf" [vgl. Gr]: M.E. nach liegt der Ursprung der Wendung allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich des Spiels (nach der Definition dieser Arbeit) und nicht in gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Motivierung der ersten übertragenen Bedeutung wird durch die grammatische Konstruktion ersichtlich: Das Objekt, mit dem das Spiel getrieben wird, erscheint in der präpositionalen Fügung. Es ist passiv und dem Willen des Spielers unterworfen. Das Moment des dem Willen eines anderen Unterworfenseins wirkte daher motivierend für die erste übertragene Bedeutung des Phraseologismus. [JE] Ein Spiel wird wesentlich durch die Dichotomie Spiel - Ernst bestimmt: Das daraus abgeleitete Moment der Nicht-Ernsthaftigkeit motivierte die zweite übertragene Bedeutung des Phraseologismus. [JE] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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