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Fallhöhe

Fallhöhe: Fallhöhe

 

Umschreibung: hohe Ausgangsbasis, hoher Ausgangspunkt (von dem ein Absturz leicht möglich ist) [DUW: Fallhöhe] Distanz zwischen dem größtmöglichen Scheitern und der gegenwärtigen Situation einer Person [JR]

Historische Analyse: In der barocken Tragödie folgt man der Forderung von Renaissance-Poetiken, dass Hauptfiguren eines Stückes von "hohem Stand sein sollten. Dabei wird das dramaturgische Axiom der Fallhöhe entwickelt, nach dem der trag. Fall eines Helden um so intensiver wirke, je höher seine soziale Stellung sei, ein Theorem, das erst von Lessing auch theoretisch zurückgenommen wurde" [DLL: 123]. Noch in Gottscheds Versuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschen (1730) findet sich die Forderung nach der Ständeklausel im Drama [ebd: 137]. Bei der Fallhöhe einer Person handelt es sich daher um ein direktes Referieren auf einen literaturwissenschaftlichen Terminus des Dramas, diese steht aber nicht mehr für den möglichen Fall einer Figur hohen Standes, sondern für die Möglichkeit des großen Scheiterns an sich. Meist impliziert dies auch das vorherige Eingehen eines Wagnisses, welches einen – derselben Bildsprache verhaftet – in große Höhen bringt [JR]. - Entstehungszeit: um 1700 [JR] - Gebräuchlichkeit: gehoben [JR] - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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