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Kulisse

Kulisse: etw. ist nur Kulisse

 

Umschreibung: etw. ist vorgetäuscht [DUW: Kulisse] das ist nur vorgetäuscht [DUG: 16003

Historische Analyse: Eine Kulisse im Theater ist eine verschiebbare Bühnenkonstruktion [vgl. PFE: Kulisse], die die Bühne nach hinten begrenzt und den zur Szene passenden Hintergrund darstellt. Ist etwas nur Kulisse, wird damit ausgedrückt, dass die dargestellte Wirklichkeit nur eine vermeintliche ist, und sich hinter vorgetäuschten Voraussetzungen eine andere Welt verbirgt. Zugrunde liegende Metapher ist die Deutung eines Geschehens als Bühnenhandlung bzw. eines Weltausschnitts als Bühne [JR]. - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Kulisse: hinter die Kulissen sehen; hinter den Kulissen; Blick hinter die Kulissen

 

Umschreibung: 1. Geheimgehaltenes kennenlernen [DUG: 16003]; unerwartete, enttäuschende Entdeckungen machen, etwas durchschauen [ROR: 3592] 2. es geschieht nicht vor der Öffentlichkeit [ROR: 3592]

Historische Analyse: Eine Kulisse im Theater ist eine verschiebbare Bühnenkonstruktion [vgl. PFE: Kulisse], die die Bühne nach hinten begrenzt und den zur Szene passenden Hintergrund darstellt. Der Blick hinter die Kulissen ist im übertragenen Sinn ein Blick hinter eine vorgetäuschte Wirklichkeit auf eine oft ernüchternde Realität [JR]. - Entstehungszeit: 19. Jh. [ROR] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen: engl. behind the scenes [LEO]

 

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Kulisse: Kulisse

 

Umschreibung: Hintergrund, äußerer Rahmen [DUW: Kulisse]; Gesamtheit der Nebenumstände; Hintergrund eines Vorfalls; Beiwerk o. ä. [DUG: 16003]

Historische Analyse: Die Kulisse ist eine "gemalte, verschiebbare Bühnendekoration" im Theater [PFE: Kulisse]. In übertragener Bedeutung ist die Kulisse nicht Hintergrund und bildliche Ausgestaltung der Szene, sondern jedes denkbaren Rahmens, z. B. einer Landschaft [JR]. - Entstehungszeit: 1930 ff. [DUG: 16003] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 


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Kulisse: Kulissenschieber

 

Umschreibung: sagt man von einem Politiker oder Funktionär, dessen Einfluß größer ist, als es nach außen hin den Anschein hat, oder der es versteht, eine ihm genehme Persönlichkeit durch geschickte Manipulationen in den Augen der Öffentlichkeit als Vorbild hinzustellen [ROR: 3592]

Historische Analyse: Eine Kulisse im Theater ist eine verschiebbare Bühnenkonstruktion [vgl. PFE: Kulisse] im hinteren Bühnenteil, die den zur Szene passenden Hintergrund darstellt. Aufgabe des Berufs des Kulissenschiebers ist das szenengerechte Verschieben dieser Konstruktion. Nennt man jemanden Kulissenschieber, bezieht man sich darauf, dass derjenige zwar einen großen Einfluss hat (da das Szenenbild die Grundstimmung der Szene wesentlich beeinflusst), bei der Ausübung seiner Tätigkeit aber nicht gesehen und bemerkt wird. Der in seiner Bedeutung ähnliche Phraseologismus die Fäden in der Hand haben zielt zwar auch auf das Verborgene ab, allerdings ist der dahinter liegende Puppenspieler weitaus auffälliger als der Kulissenschieber, an welchen man ob der Unscheinbarkeit dieses Berufes nicht denken würde. Basis dieses Phraseologismus ist eine Deutung eines Wirklichkeitsausschnittes als Bühnengeschehen, das variabel verändert werden kann [JR]. - Entstehungszeit: 19. Jh. [ROR: 3592] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Kulisse: Kulissenschieberei

 

Umschreibung: 1. kontinuierliche Veränderung des Hintergrundes einer Wahrnehmung [JR] 2. langwieriges Herumlavieren [JR] 3. Vortäuschung einer Handlung [JR] 4. radikale unbekannte Änderung im Hintergrund [JR]

Historische Analyse: Zum Beruf des Kulissenschiebers siehe Kulissenschieber. Ist etwas eine Kulissenschieberei, kann sich dies auf mehrere Aspekte dieses Vorgangs beziehen: (1) auf das vom Publikum wahrgenommene Wechseln des Bühnenbildes. In diesem Fall handelt es sich um eine Wahrnehmung der Wirklichkeit als Bühne, deren Hintergrund sich wie Kulissen ändert. Dabei kann es sich sowohl um Landschaften als auch um Musik oder andere Bereiche handeln [JR]. (2) Handelt es sich um die Bedeutung "langwieriges Herumlavieren", wird Bezug genommen auf das oftmalige Wechseln der Kulissen in einer Szene im Theater – bis die richtige Kulisse der Bühnenseite zugewandt ist. Während dieses Vorganges geht keine Handlung vonstatten [JR]. (3) und (4) siehe jmd. ist ein Kulissenschieber [JR] - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Kulisse: vor eigener / heimischer Kulisse

 

Umschreibung: Das Heimatstadion oder der eigene Spielplatz eines Sportvereins [JR]

Historische Analyse: Kulisse ist in diesem Fall nicht nur allgemein Hintergrund jedes denkbaren Rahmens (vgl. den Eintrag zu Kulisse), sondern bezeichnet das eigene Sportstadion oder den eigenen Fußballplatz [JR]. - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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