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Schauspiel

Schauspiel: ein (großartiges) Schauspiel

 

Umschreibung: ein bild, das sich dem auge bietet, anblick [DWB: Schauspiel]

Historische Analyse: Das Schauspiel im Theater besteht aus der Gesamtheit der Eindrücke, die sich dem Publikum bieten. In übertragener Bedeutung bezieht sich dieses Lexem auf die Gesamtheit an Eindrücken, die ein Betrachter beim Anblick eines beliebigen Vorganges wahrnimmt, die dieser aufgrund ihrer Reichhaltigkeit als Schauspiel bezeichnet [JR]. - Entstehungszeit: vor 19. Jh. [DWB: Schauspiel] - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen: span. el espectáculo; engl. magnificent spectacle [LEO]

 

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Schauspiel: ein Bild / einen Anblick für Götter (bieten)

 

Umschreibung: einen grotesken, komischen Anblick bieten [DUW: Bild]; ein wunderbarer Anblick [JR]

Historische Analyse: Dem Duden und Küpper [vgl. DUZ: Ein Bild für die Götter; DUG: 23834] zufolge geht der Ausdruck ein Schauspiel für Götter auf Goethes Singspiel Erwin und Elmire (siehe historische Belege) zurück. Es handle sich ursprünglich um die Beschreibung eines "herrlichen Anblicks" [DUG: 2834]. In weiterer Folge trete dieses Bild auch in ironisierter Form auf [vgl. DUG: 23834], so auch bei Fontane [vgl. ROR: 2287], der die Figur des Sander resigniert feststellen lässt: »Ein Anblick für Götter«, sagte Sander. »Das Regiment Gensdarmes unter Anklage von Hochverrat und Krawall.« (Theodor Fontane, Schach von Wuthenow) Die Entstehung dieses Bildes ist jedoch weitaus älter und beruht auf der in der Antike gebräuchlichen Vorstellung, dass ein mit dem Schicksal ringender Mann ein Schauspiel für Götter sei [vgl. ROR: 2287]. Seneca schreibt: "Ecce spectaculum dignum ad quod respiciat intentus operi suo deus – Das ist ein Schauspiel, wert der Betrachtung des auf sein Werk achtenden Gottes" [ebd.]. Röhrich [ebd.] ergänzt ferner, dass die "Kirchenväter" dieses Bild ins Christliche übertragen hätten, Goethes Textstelle hingegen eher auf eine Stelle aus der Odyssee zurückgehe, in der "Aphrodite und Ares von des Hephaistos Schlingen auf buhlerischem Liebeslager festgehalten, den Göttern ein bedenkliches Schauspiel liefern" [ebd: 2288]. Das ursprüngliche Bild für Götter geht daher, beachtet man Senecas lateinische Phrase, auf die Vorstellung zurück, die Götter würden (vom Olymp aus) die Menschen betrachten, als seien sie auf einer Bühne und spielten für sie ein spectaculum [JR]. - Entstehungszeit: 1. Jh. n. Chr. - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich scherzhaft [DUW] - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Schauspiel: ein schlechter Schauspieler sein

 

Umschreibung: sich nicht verstellen können [JR]

Historische Analyse: Grundlegende Fähigkeit eines guten Schauspielers ist die Eigenschaft, eine Rolle so zu verkörpern, dass das Publikum seiner erschaffenen Illusion Glauben schenkt. Bezeichnet sich jemand selbst als schlechter Schauspieler, nimmt er auf diesen Aspekt des Berufs Bezug und meint, er könne nicht etwas spielen, das nicht den Tatsachen entspreche. Wird jemand im übertragenen Sinn als solcher bezeichnet, handelt es sich um eine Demaskierung einer Person [JR]. - Entstehungszeit: - Gebräuchlichkeit: - Faux Amis: - Fremdsprachen:

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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