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Kanonenfutter

Kanonenfutter: (als) Kanonenfutter (dienen)

 

Umschreibung: 1. an die Front geschickt und sinnlos geopfert werden [R S.801.];

Historische Analyse: 1. Sinnlose verschwendung von menschlichen Ressourcen (Arbeitskraft, Leben, ...) []; 1. diese Rda. entsprang der Ohnmacht des einzelnen Soldaten im Krieg, wenn klar war, dass es keinen Sieg mehr geben konnte [R S.801.]; 2. Der Ausdruck geht möglicherweise auf Shakespeares Königsdrama Heinrich der Vierte (1. Teil, 4. Aufzug, 2. Szene) zurück. Es handelt sich dabei um die freie Übersetzung einer Formulierung, die Falstaff gegenüber dem Prinzen Heinrich gebraucht, als er auf die von ihm angeworbenen Soldaten angesprochen wird. Falstaff nennt sie verächtlich oder gedankenlos food for powder, was von den Shakespeareübersetzern der Klassik, August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck, wörtlich mit Futter für Pulver übersetzt wurde. Daraus könnte (in der Mitte des 19. Jahrhunderts) das Wort Kanonenfutter als äußerst saloppe Bezeichnung für Soldaten, die in einem Krieg sinnlos und skrupellos geopfert werden entstanden sein. [PCRe]; 3. Eitel Kanonenfutter: Bezeichnung für Soldaten. [W]; 4. scherzhaft von schlechten soldaten, die nur 'zum todtschieszen gut' sind, wie Fallstaffs leute [GR]; - Gebräuchlichkeit: ugs., abwertend [PCRe]; - Fremdsprachen: 1. engl.: to be cannon fodder [USA];

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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