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Ritter

Ritter: ein Ritter von der traurigen Gestalt (sein)

 

Umschreibung: 1. ein energieloser, melancholischer Mensch [WFR S.377]; 2. jämmerlicher, bedauernswerter Mann [PCRe]; 3. ein vormals sozial hoch stehender, nun aber herabgekommener, in seinem Gestus lächerlicher Mann sein [];

Historische Analyse: 1. Mit diesem Ausdruck wird in meist scherzhafter, gelegentlich auch abwertender Weise ein hagerer Mensch mit schlechter Haltung bezeichnet, der dazu noch einen heruntergekommenen Eindruck macht. Die Bezeichnung stammt aus dem berühmten Roman mit dem Titelhelden Don Quichotte des spanischen Dichters Cervantes (1547-1616). Sancho Pansa, der Begleiter und Knappe des Don Quichotte, charakterisiert seinen Herrn mit diesem Ausdruck. Er lautet im spanischen Original: el caballero de la triste figura. [PCZit]; - Fremdsprachen: 1. frz.: C'est un Richard-sans-Peur. [W];

 

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Ritter: Raubrittertum

 

Umschreibung: 1. ausbeuterisches Verhalten durch Systemträger gegenüber Systemabhängigen. [ES];

Historische Analyse: 1. Lebensweise der Raubritter (spätmal. Phänomen).2. Gesamtheit der Raubritter [WdS] - Entstehungszeit: 14. / 15. Jh. [He]

 

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Ritter: Ritter ohne Furcht und Tadel

 

Umschreibung: 1. ein mutiger, edler Mann [PCRe];

Historische Analyse: 1. Der oft ironisch verwendete Ausdruck bedeutet heute mutiger und sich vorbildlich benehmender Mann. Er geht auf das französische chevalier sans peur et sans reproche zurück, auf den Beinamen des Ritters Pierre Terrail, Seigneur de Bayard (1476-1524). Dessen 1527 veröffentlichte und dem Notar Jacques de Mailles zugeschriebene panegyrische Lebensgeschichte trägt den Titel La très-joyeuse, plaisante et récréative histoire du bon chevalier sans paour et sans reproche, gentil seigneur de Bayard (Die sehr erfreuliche, kurzweilige und ergötzliche Geschichte des braven Ritters ohne Furcht und ohne Tadel, des edlen Herrn von Bayard). [PCZit]; - Fremdsprachen: 1. engl.: chevalier sans peur et sans reproche; (fig. geh., oft scherzh.) knight in shining armour [PCOx];

 

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Ritter: um etwas rittern

 

Umschreibung: 1. (mit mehreren Gegnern) um etwas auf ehrenhafte Weise ringen, kämpfen [];

Historische Analyse: 1. ev. analog zu 'um etwas turnieren', bis jetzt nur auf Antenne Stmk. gehört und in der Kleinen Zeitung gelesen; 2. RITTERN, verb. commilitari DIEF.-WÜLCKER 821. 1) in der älteren sprache, ritterlich kämpfen (vgl. SCHM. 2,182). 2) bei kegelschieben, scheibenschieszen, pferderennen u. ähnl., um einen preis stechen. in Baiern. SCHM. 2, 183. [GR];

 

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Projektleitung

Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr.

Wernfried HOFMEISTER



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