Ärmel
Ärmel: etwas aus dem Ärmel schütteln
Umschreibung der Bedeutung:
etwas aus dem Stegreif tun; etwas mit Leichtigkeit vollbringen; etwas Schwieriges leicht und mühelos, wie spielend [-] oder scheinbar [-] [so nebenbei] ausführen [ROE: Ärmel]
Analyse der Bedeutung: Zunächst kann die Wendung auf die Kleidung der Geistlichkeit, insbesondere die weiten Ärmel zurückgeführt werden. Diese weiträumigen Ärmel kommen im Spätmittelalter aus der Mode, dienten dann aber den illusionistischen Zaubertricks. Die übertragene Wendung etwas aus dem Ärmel schütteln referiert demnach auf die Praxis der Magier und ihre Tricks. Den Illusionisten sei es nämlich möglich, mit Leichtigkeit Diverses aus dem Ärmel zu schütteln. [Vgl. ROE: Ärmel] - Entstehungszeit: 16. Jh. [KUE: Ärmel] - Diastratik: ugs. [DUR: Ärmel] - Realienkundliches: Vnd eyn jufftäding vß jm mach / Stelt er sich ernstlich zuo der sach / Das man jn ouch für witzig halt / Biß jm die pfif vß dem ermel fallt / Wer vil guot hat / der hat vil fründ / Dem hilfft man redlich ouch zuo sünd / Eyn yeder luogt wie er jn schynd [Brant, Das Narrenschiff, Ab. 67,9-15, 1494] dâ hâte er einen gevüegen spân vor in den ermel getân; den lie er vallen in die hant, daz sîn daz wîp niht bevant. [Stricker, Das heiße Eisen, Z. 71-74, 13. Jh.] - Semantische Prozesse: phraseologisiert; sprichwörtliche Redensart - Interlingual Kompatibles: engl. to knock out sth. [dict.cc]; frz. faire qc. en un simple claquement de doigts [leo.org]
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