Daumen drücken
Daumen drücken: Daumen drücken/halten
Umschreibung: jemandem in Gedanken Erfolg (in einer Sache) wünschen [DUR: Daumen]; in einer schwierigen Angelegenheit Erfolg/Glück/alles Gute wünschen [RR]
Analyse der Bedeutung: Der heidnische Brauch des Daumendrückens, um jemandem Glück zu wünschen, geht zurück auf die Tradition der Bindungszauber. Ein böswilliger Dämon und Geister werden festgeklammert, wenn per Analogieschluss die Daumen gehalten werden. Wird also der Daumen gedrückt, der als Stellvertreter alles Bösen fungiert, werden diese bösen Wesen zurück- bzw. festgehalten. In diesem Relikt des Dämonenglaubens manifestiert sich der Daumen als Glücksfinger schlechthin. Überdies war der gedrückte Daumen des Publikums bei Gladiatorenspielen ein Zeichen, Gnade ergehen und den Gladiator am Leben zu lassen. [Vgl. HdA: Daumen; vgl. DUR: Daumen] - Entstehungszeit: 1700 ff. [KUE: Daumen]; 13. Jh. [vgl. DWG: Daumen] - Diastratik: ugs. [DUW: Daumen] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. cross one's fingers (od keep one's fingers crossed) for somebody
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