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dreizehn

 

dreizehn: Freitag, der 13.

Umschreibung der Bedeutung: Unglückstag; Tag mit schlechten Vorzeichen; 13. Monatstag und Freitag mit schlechtem Omen [RR]

Analyse der Bedeutung: Das Spektrum an abergläubischen Freitag-Vorstellungen übersteigt das aller anderen Wochentage. Einer großen Anzahl von heidnischen, abergläubischen, astrologischen Vorstellungen kommt eine Vielfalt von Interpretationen zum Freitag als Todestag Christi hinzu. Ursprüngliche heidnische Vorstellungen zum Freitag wurden mithin weiterentwickelt, insbesondere christlich überformt. Denn der Freitag sei sowohl ein Glückstag als auch ein Unglückstag: Freitag stammt von ahd. frī(j)atag, mhd. vrītac in Anlehnung zu lat. Veneris dies, wiederum eine Nachbildung des griech. Aphrodítēs hēméra [vgl. KLU: Freitag]. Des Öfteren werden die namensgebenden Göttinnen der Liebe und Fruchtbarkeit Aphrodite, Venus und Freia gleichgesetzt, was sich nicht zuletzt in der heidnischen Bedeutung als Glückstag des sechsten Wochentags zeigte. Die Römer z. B. erachteten den Freitag – dies Veneris – als fröhlich und glücksbringend, ähnlich der altdeutschen Vorstellung mit Bezug auf die Göttin Frija war der Freitag günstig in Liebesangelegenheiten, Eheschließung und Ackerbau [vgl. KLU: Freitag]. In der christlichen Tradition wird zur dritten Stunde freitags des Kreuzestodes Christi gedacht. Der Tod Christi am Kreuz ist Symbol für die Erlösung der Sünden, mithin auch als Glückstag interpretierbar. Der Freitag stand und steht aber auch in der Tradition eines unglückbringenden Tages. Dies geht zurück auf die kirchliche Deutung und Deklamation des Freitags als „teuf-lischen Hexentag" [HdA: Freitag] gegen altheidnische Freitagsbrauchtümer. Hexen würden wildes Unwesen treiben, was den Nährboden für weitere abergläubische Vor-stellungen darstellte. [Vgl. HdA: Freitag; vgl. KLU: Freitag; vgl. WIKI: Freitag, der 13.] Trifft ein Freitag mit der Zahl 13 zusammen, gilt dies in der astrologischen Über-zeugung als eine besondere unheilvolle Konstellation, da die Zahl Dreizehn als die Unglückszahl par excellence (zur Wortgeschichte siehe den Beleg Jetzt schlägt's drei-zehn!) angenommen wird. Somit wurde der Freitag, der 13. letztlich zum Unglückstag schlechthin. Behauptungen, dass sich besonders tragische Ereignisse an diesem ausge-zeichneten Datum zugetan hätten, können nur teilweise bezeugt werden. Mitnichten konnte etwa statistisch belegt werden, dass sich an diesen Freitagen mehrere Unfälle zutrügen. Der Aberglaube rund um den Unglückstag potenzierte sich durch die Verfilmungen unter dem Titel „Freitag, der 13." aus dem Jahre 1916 und 1944. [Vgl. HdA: Freitag; vgl. KLU: Freitag; vgl. WIKI: Freitag, der 13.; vgl. ROE: dreizehn] Der unglückverheißende Charakter haftet dem Freitag, wenn er der dreizehnte Tag eines Monats ist, in der gegenwärtigen Zeit nach wie vor an und spiegelt sich in der Bedeutung als Unglückstag im Sprachgebrauch wider. [RR] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. Friday the 13th [dict.cc] - Querverweis: Jetzt schlägt's dreizehn!

 

 

***

 

dreizehn: Jetzt schlägt's dreizehn!

Umschreibung der Bedeutung: das geht aber zu weit, jetzt ist Schluss damit [DUO: dreizehn]; das ist ganz unge-wöhnlich, unerhört [ROE: dreizehn] es/das wird jemandem zu bunt [DI: dreizehn]

Analyse der Bedeutung: Die Dreizehn gilt als eine der bedeutungs- und unheilvollsten Zahlen. Ihr haftet der Aberglaube an, dass dort, wo sie auftaucht, das übernatürlich Böse im Spiel sei. Die gefährliche Natur der Dreizehn ist anscheinend kulturunabhängig tradiert und auf den das Zwölfer-System überschreitenden Charakter dieser Zahl zurückzuführen. Denn schon in babylonischer Zeit wird dementsprechend die Bedeutung der Zahl sym-bolisch aufgeladen und mit dem gefährlich-verhängnisvollen 13. Tierkreis des Raben in Verbindung gebracht. In der jüdisch-christlichen Tradition etwa wird die Dreizehn als Überschreitung der heiligen Zwölf, z. B. der der zwölf Stämme Israels oder der zwölf Jünger Jesu, interpretiert. Die Primzahl Dreizehn ist gekennzeichnet durch ihren unheilbringenden Charakter, weshalb diese Zahl im Volksglauben als gefährlicher Vorbote Unheil prophezeite. [Vgl. ROE: dreizehn] Wenn es im übertragenen Sinne dreizehn schlägt, wird das Duodezimalsystem der Zeit-messung überschritten oder führt zum bösen Omen dieser Zahl als Ausdruck von Un-mut, Gereiztheit und Empörung. [RR] - Entstehungszeit: ab dem 19. Jh. [KUE: dreizehn] - Diastratik: ugs. [DUW: dreizehn] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. That's the last straw! [dict.cc]; That takes the biscuit! [leo.org]; frz. être le bouquet! [pons.de] - Figuriertheit: Hyperbel

 

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