Fetisch
Fetisch: (jemanden/etwas zum) Fetisch (erheben/machen)
Umschreibung der Bedeutung: jemanden/etwas idolisieren, verehren, nacheifern [RR]
Analyse der Bedeutung: Der Terminus ‚Fetisch’ ist eine Entlehnung des frz. fétiche, wiederum aus dem port. feitiço, was ‚Zauber, Zaubermittel’ bedeutet, wortwörtlich ‚mit Händen Gemachtes’ [HdA: Fetischismus] und rekurriert auf die ursprüngliche Herkunft hölzerner, künstlich hergestellter, geritzter und umwickelter Erzeugnisse westafrikanischer Naturvölker als magische Glücksbringer. Dieser glücksbringende Gegenstand besitze magische Kräfte, sei aber kein beseeltes Objekt, sondern lediglich ein magischer Hilfsgegenstand. Die Stellung und scheinbare Wirkmächtigkeit des Fetisches variieren abhängig von Gesellschaft und Zeit; so erzeuge sich ein Fetisch immer neu, und stellt auch deshalb eine „Sonderform der Magie“ [HdA: Fetischismus] dar. Die Wirkung, die einem Fetisch zugeschrieben wird, geht von der Übertragung von Wünschen aus. (Der glückbringende) Talisman und (das apotropäische) Amulett zählen zu Fetischen, die sich aufgrund der Wunschübertragung sowohl in Funktion als auch Wirkung unterscheiden. [Vgl. HdA: Fetischismus; vgl. KLU: Fetisch] Die besondere Bedeutung des magischen Objekts und der Aspekt der Subjektivität stehen mit der übertragenen Wendung in Verbindung, denn im bildungssprachlichen Bereich wird einer Person, einem Phänomen oder einem Gegenstand besondere subjektive Bedeutung zugeschrieben, wenn sie, es oder er zum Fetisch erhoben wird. [RR] - Diastratik: bildungsspr. [DUW: Fetisch] - Semantische Prozesse: phraseologisiert [zum Fetisch erheben/machen]
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