Gott behüte

 

Gott behüte: Gott behüte/bewahre! 

Umschreibung der Bedeutung:

1. Beteuerungsformel [RR]
2. Ausruf des Erschreckens, der Abwehr; bloß nicht! [DUR: Gott]

Analyse der Bedeutung:
Beteuerungsformeln wurden in der abergläubischen Tradition als sehr gefährlich angesehen. Sie hätten den Charakter und das Potential einer Beschwörung, wenn boshafte übernatürliche Wesen sich ihrer bemächtigen, um etwas Schädliches zu evozieren. Die Menschen, die sich nicht auf Magie und Zauberei verstanden, die schwarze Kunst aber sehr fürchteten, baten in Form der magisch-religiösen Beteuerung Gott behüte/bewahre um Gottes Eingreifen, Hilfe und Beistand in gefährlichen, magischen Angelegenheiten. [Vgl. HdA: Wahrheit] Im übertragenen Sinn wird gegenwartssprachlich nicht Gottes Intervention erfleht. Dem Begriff ‚Gott’ (aus der ursprünglichen Wunschformel) wird ferner in sämtlichen Wendungen Partikelcharakter zugeschrieben [vgl. DWG: Gott], die ursprüngliche Beschwörung hinter der Beteuerungsformel ist gänzlich verblasst. [RR] - Diastratik: ugs. [DUR: Gott] - Semantische Prozesse: phraseologisierte Abwehrformel - Interlingual Kompatibles: engl. Heaven forbit! [leo.org]; frz. parbleu (= par Dieu) [ROE: Gott]

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