Tarnkappe
Tarnkappe: (eine) Tarnkappe (tragen)
Umschreibung der Bedeutung: Verschleierung, Verbergung, Deckmantel zur Verschleierung der tatsächlichen Intentionen und Motive [RR]
Analyse der Bedeutung:
Ein Kleidungsstück der besonderen Art ist die Tarnkappe, auch Nebelkappe genannt, die man sich bis ins Mittelalter als langen Mantel mit Kapuze vorgestellt hat. ‚Tarnen’ ist schon im Althochdeutschen bezeugt und bedeutet ‚sich gegen Sicht und vor Entdeckung schützen’ [PF: Tarnkappe]. Neben der einzigartigen Eigenschaft, ihre Träger unsichtbar zu machen, verhelfe sie zur Macht und Kraft. Das Aufsetzen der magischen Kappe verleihe Zauberkräfte, auch wenn sie durch Gewalt erworben wurde. Mit der Abnahme dieses Hutes oder Mantels mit Kapuze gehen alle zauberischen Kräfte verloren. Die Tarnkappe sei vor allem in Besitz von Zwergen, die mithilfe der Nebelkappe allerlei plünderten. [Vgl. HdA: Zwerge und Riesen, unsichtbar; vgl. KLU: Tarnkappe; vgl. PF: Tarnkappe] In der übertragenen Bedeutung wird die ursprüngliche Funktion (mhd. tarnen ‚verbergen'), nicht der Mantel selbst, forciert, denn es geht darum, Dinge, Sachverhalte unsichtbar zu machen. Die Tarnkappe im übertragenen Sinn fungiert als Deckmantel zur Verschleierung der tatsächlichen Intentionen und Motive einer Person oder Organisation. [RR] - Entstehungszeit: spätestens im 18. Jh. [dwds.de: unsichtbares Band] - Realienkundliches: Die Tarnkappe spielt nicht zuletzt im Nibelungenlied eine gewichte Rolle. Alsô der starke Sîvrit die tarnkappen truoc, / sô hêt er dar inne krefte genuoc, / zwelf manne sterke zuo sîn selbes lîp. / er warp mit grôzen listen daz vil hêrlîche wîp. [Nibelungenlied, Str. 337, 1200] - Interlingual Kompatibles: engl. magic hood, cap [leo.org]
***