Unhold
Unhold: Unhold
Umschreibung der Bedeutung: roher, gewalttätiger Mensch [PF: Unhold]; bösartiger Mensch; jemand, der Böses tut [DUE: Unhold]
Analyse der Bedeutung: Ahd. holdo, mhd. holde in der Bedeutung von ‚Freund, Geliebter, Diener, Dienstmann’ [PF: hold] bezog sich damals nicht nur auch Personen, sondern insbesondere auf übernatürliche gute Wesen und stellt das Antonym zu ‚Unhold‘ dar. Das Magische als Urheber alles Bösen ist in der abergläubischen Tradition auch ein Teil des übernatürlichen Unholds. Dementsprechend wurden böse übernatürliche Kreaturen als Unholde charakterisiert [vgl. PF: unhold]. Etymologisch grenzen Kluge und der Duden die damalige Bedeutung des Unholds auf ‚Dämon‘ und ‚Teufel‘ ein, während Paul auf die uralte Bedeutung des Unholds, die sich auf dämonische Wesen bezieht, verweist [vgl. PA: Unhold]. [Vgl. KLU: Unhold; vgl. DUW: Unhold] Im gegenwartssprachlichen Gebrauch kann diese magische Konnotation des Unholds nur noch gemutmaßt werden. Als Unholde werden bösartige, feindselige Personen, die nichts Gutes im Schilde führen, bezeichnet. [RR] - Realienkundliches: Kayn häxe noch kayn unhold / Ward uns nie mit trüwen holt. / Nu dar, so macht euch an den streyt, / Wan seu chöment welher zeit, / Sprach do strudel an der vart. [Wittenweiler, Der Ring, Ab. 3,34-36, 1408/10] - Semantische Prozesse: pejorativ [DUW: Unhold] - Interlingual Kompatibles: engl. monster [LA]; frz. monstre [pons.de]
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