verflucht
verflucht: verflixt und zugenäht
Umschreibung der Bedeutung:
- Fluch [DUR: verflixt]
- Verwünschung [KUE: verflixt I]
Analyse der Bedeutung:
Diese Wendung bringt die Steigerung des Fluches verflucht zum Ausdruck, wobei
verflixt in diesem Doppelfluch nur eine Variante darstellt. Die genaue Herkunft dieser Wendung ist unklar. Der Beisatz ‚zugenäht‘ stammt, so Röhrich, aus einem Studentenlied aus Reuters Roman Ut mine Festungstid. Eine weitere Erklärung liefert Seiler, der davon ausgeht, diese Verwünschung habe ihren Ursprung in der Mensur. So würde die Erweiterung ‚zugenäht‘ darauf hinweisen, dass eine vom
studentischen Fechten herrührende Narbe im Gesicht augenblicklich versorgt, insbesondere zugenäht werden müsse. [Vgl. ROE: verflixt, verflucht; KUE: verflucht I] - Entstehungszeit: seit dem 19. Jh. [KUE: verflixt I] - Diastratik: ugs. [DUR: verflucht]; sal. [DUW: verflucht] - Semantische Prozesse: phraseologisierte Fluchformel; pejorativ [DUW: Zauber] - Querverweis: verflucht (teuer/schön/…)
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verflucht: verflucht (teuer/schön/…)
Umschreibung der Bedeutung:
- übermäßig, wahnsinnig, überaus [RR]
- sehr, äußerst [DUW: verflucht]
Analyse der Bedeutung:
‚Verflucht‘ in der Verwendung als Adverb dient der Intensivierung von Adjektiven und Verben. Der vom Ausdruck fluchen (siehe den Beleg jemanden/etwas verfluchen) stammende expressive Ausdruck ist in der Wendung verflucht teuer/schön etc. nahezu semantisch entleert, steigert die Bedeutung des darauffolgenden Lemmas resp. eines Adjektivs. [RR] - Entstehungszeit: 1700 ff. [KUE: verflucht] - Diastratik: sal. [DUW: verflucht] - Querverweis: (ein) böser Fluch; zum Fluch werden; fluchwürdig; etwas/jemanden verfluchen; verflixt und zugenäht
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