verrufen
verrufen: jemanden in Verruf bringen
Umschreibung: jmdn., etw. in einen schlechten Ruf bringen [DUR: Verruf]; bewirken, dass jemand, etwas einen schlechten, üblen, zweifelhaften Ruf bekommt, als etwas ins Gerede kommt [DUW: Verruf]
Analyse der Bedeutung: Der sprachmagische Zauber des Verrufens (siehe den Beleg in Verruf kommen/geraten↗) verheißt ähnlich wie die Wendung jemanden in Verruf bringen nichts Gutes. Wird jemand in Verruf gebracht, ist es seinem Widersacher gelungen, Verleumdungen und Diffamierungen loszutreten, übles Gerede über ihn in die Welt zu setzen. [RR] - Entstehungszeit: 17. Jh. [PF: verrufen] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. to bring sb [sth] into disrepute, to discredit sb [sth]; to besmirch sb.'s good name [LA] - Querverweis: in Verruf kommen/geraten/…
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verrufen: in Verruf kommen/geraten/…
Umschreibung: einen schlechten Ruf bekommen [DUR: Verruf]; einen schlechten, üblen, zweifelhaften Ruf bekommen, als etwas ins Gerede kommen [DUW: Verruf]
Analyse der Bedeutung: ‚Verrufen’ ist als sehr alte Form des Verhexens durch eine Sprachäußerung in der Welt des Magischen fest etabliert und stellt einen gefürchteten Zauber durch übermäßiges Loben oder Aussprechen von Sachverhalten dar, um Gegensätzliches zu bewirken. Man war der Auffassung, dass das Aussprechen einer Sache („ich bin glücklich") das Gegenteil (Unglück) hervorrufe. Bewusst und unbewusst kann der Verruf-Zauber wirksam werden, weshalb das Aussprechen von großer Bewunderung oder von Lobwünschen mit Bedacht geschehen sollte. [Vgl. HdA: verhexen] Eine in Verruf geratene Person fällt abschätzigem und diffamierendem Gerede zum Opfer, der negative Charakter der ursprünglichen Zauberpraktik des Verrufens überträgt sich auf die Wendung. [RR] - Entstehungszeit: 17. Jh. [PF: verrufen] - Semantische Prozesse: phraseologisiert - Interlingual Kompatibles: engl. to fall into disrepute; to get a bad name [LA] - Querverweis: jemanden in Verruf bringen
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