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zauberhaft

 

zauberhaft: zauberhaft (schön)

Umschreibung der Bedeutung: bezaubernd, entzückend [DUO: zauberhaft]; wunderschön, berückend [WDG: zauber-haft]

Analyse der Bedeutung: Das Lemma ‚zauberhaft’ wurde mehr oder weniger in seiner übertragenen Bedeutung wirkungsvoll und ist als Derivation mit dem Halbsuffix -haft erst Anfang des 18. Jahrhunderts belegt. In den Anfängen der deutschen Sprache, insbesondere im Mittelalter wird mit dem Adjektiv zouberlich den Zauber Betreffendes, die zauberhafte Magie bzw. das Zauberwesen noch wortwörtlich expliziert [vgl. LE: zouberlich], während das Lemma ‚zauberlich’ in der Gegenwartssprache kaum auffindbar ist. Das Wort ‚zauberhaft’ wurde „reichlicher im übertragenen Sinne" [DWG: zauberhaft], adjektivisch als Beschreibung von wunderschönen Naturerscheinungen und außergewöhnlichen Prozessen, vor allem jenen, die mit Bewegung zusammenhängen, verwendet oder um Kunst und die Anmut weiblicher Personen zu bekunden. In der adverbiellen Verwendung von zauberhaft wird eine Intensivierung von z. B. ‚schön’ zum Ausdruck gebracht. [Vgl. DWG: zauberhaft; vgl. KUE: zauberhaft] Erwähnenswert ist ferner, dass im besonderen Maß bei den Romantikern die Illustration als ‚zauberhaft’ großen Anklang fand, wobei das Lemma ‚zauberhaft’ zum Teil als Substitut des reinen Göttlichen verstanden wurde (siehe Realienkundliches). In der Romantik wurde ‚zauberhaft’ inflationär verwendet, ferner wurde in der Verwendung der wortwörtliche Sinnzusammenhang nicht ausgeklammert. Anders verhält es sich, wie bereits angedeutet, mit der gegenwartssprachlichen Verwendung von ‚zauberhaft‘, welche sich in der übertragenen Bedeutung erschöpft. Zauberhaftes wird als ‚außergewöhnlich, anmutig und entzückend’ äußerst verheißungsvoll konnotiert. [RR] - Entstehungszeit: 1702 [DWG: zauberhaft]; 1950 [KUE: zauberhaft] - Realienkundliches: An die Stelle des rein = Göttlichen nämlich trat zuerst das Zauberhafte, dessen Beginn man schon in der Odyssee wahrnimmt. In den dunkeln Zeiten nahm der Glaube daran sehr zu. In romantischen Gedichten that es eine gute Wirkung; mehr aber doch, wenn wir aufrichtig seyn wollen, zu Unterhaltung eines angenehmen Wahnes und Blendwerkes, als zu Erweckung jenen tiefern und höheren Gefühls, das das Göttliche allein bewirket. [Herder, Sämtliche Werke zur schönen Literatur und Kunst, S. 350, 1821] - Interlingual Kompatibles: engl. magical [leo.org]

 

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