Acht
Acht: auf halb Acht sitzen/hängen/..
Umschreibung: ein Kleidungsstück sitzt schlecht, schief oder zu tief [MP]
Historische Analyse: Die Metapher bezieht sich auf die Stellung der Uhrzeiger um 07:30, die ein wenig windschief aussieht [vgl. Kü, 319]. - Entstehungszeit: 1950 ff. [Kü, 319]
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Acht: die stählerne Acht
Umschreibung: Handschelle, Handfesseln [Kü, 18]
Historische Analyse: Die Form einer Handschelle ist der einer Acht ähnlich [vgl. Kü, 18]. - Entstehungszeit: 1900 ff. [Kü, 18] - Gebräuchlichkeit: geheimsprachlich
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Acht: jemandem 'nen Achter ins Hemd treten
Umschreibung: jemanden gehörig verprügeln [DURW, 33]
Historische Analyse: Das verbogene Rad eines Fahrrades wird in manchen Gegenden "Achter" oder "Acht" genannt, weil es von vorn gesehen einem Achter ähnelt. Die Wendung spielt darauf an, dass sich der Körper des Getretenen vor Schmerz wie ein Achter krümmt [DURW, 33]. - Gebräuchlichkeit: landschaftlich, salopp [DURW, 33]
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Acht: jemanden achtkant(ig)/[seltener:] vierkant(ig)/hochkant(ig) hinauswerfen
Umschreibung: jemanden handgreiflich und ausgesprochen grob aus dem Haus oder Raum weisen [vgl. DURW, 33]
Historische Analyse: Die älteste der drei Wendungsvarianten, die alle dasselbe bedeuten, aber auf unterschiedlichen Bildern beruhen, ist "jemanden hochkant(ig) hinauswerfen". Sie ist um 1900 entstanden und geht darauf zurück, dass etwas, das hochkantig (also auf der schmalen Seite) aufgestellt wird, leichter umfällt, da es weniger Standfestigkeit besitzt [vgl. Kü, 354]. "Vierkant(ig)" wird man hinausgeworfen, weil die Tür eines Hauses oder einer Wohnung früher auch als "vierkantiges Loch" bezeichnet wurde. Man wird also sprichwörtlich "vor die Tür gesetzt" [vgl. Kü, 891]. Die jüngste, aber häufigste Variante ist "jemanden achtkant(ig) hinauswerfen". Sie basiert auf dem Bild eines rollenden Würfels, also einer eckigen, polternden Bewegung [Kü, 33], wie sie eine unsanft "geworfene" Person ebenfalls aufweist [MP]. - Entstehungszeit: 1900 ff. [Kü, 18] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich
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