Hundert
Hundert: hundertprozentig/hundertpro
Umschreibung: ganz, vollwertig, voll [Kü, 368]
Historische Analyse: "Hundertprozentig" geht auf die prozentuale Angabe der Dividende und des Alkoholgehalts zurück und erhielt durch den Roman "Hundertprozentig" von Upton Sinclair (dt. 1921) zusätzlichen auftrieb. Das Wort wurde von den Nationalsozialisten aufgegriffen, um damit den mustergültigen Parteianhänger zu beschreiben [vgl. Kü, 368]. - Entstehungszeit: erstes Auftauchen um 1850 [Kü, 368] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich ("hundertpro")
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Hundert: vom Hundertsten ins Tausendste kommen
Umschreibung: mehr und mehr vom eigentlichen Thema abschweifen [DURW, 386]
Historische Analyse: Die Wendung in ihrer heutigen Form ist an die Stelle von "das Hundertste ins Tausendste werfen" getreten. Ursprünglich lautete sie "das Hundert ins Tausend werfen" und bezog sich auf die bis ins 17. Jahrhundert viel benutzten Rechenbänke. Beim Rechnen auf diesen Rechenbänken konnte es beim Auflegen der Marken (Rechenpfennige) passieren, dass jemand auf 100 gleich 1000 folgen ließ, also 200, 300, 400 usw. übersprang. Die Wendung bezog sich also ursprünglich auf einen Rechenfehler und wurde dann im Sinne von "alles durcheinanderbringen, ohne Sinn und Verstand drauflosreden" gebraucht. Als die Rechenbänke außer Gebrauch kamen, verblasste dieser Bezug und mit der Wendung verband sich die Vorstellung , dass es sich um hundert und tausend Dinge handele, auf die man im Gespräch zu sprechen kommt [DURW, 386]. - Entstehungszeit: seit dem 17. Jahrhundert [Kü, 368] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 386]
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