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Kreis

Kreis: den Kreis eckig kriegen

 

Umschreibung: etwas Unmögliches schaffen

Historische Analyse: Diese Redewendung spielt auf das alte, nicht gelöste Problem der Quadratur des Kreises an [DURW, 449]. In der Mathematik versteht man unter einer Quadratur die Umwandlung einer ebenen geometrischen Figur in ein Quadrat des gleichen Flächeninhalts durch geometrische Konstruktion [vgl. DUW]. Das mathematische Problem, von dem sich die vorliegende Redensart ableitet, besteht darin, einen vorgegebenen Kreis nur mit Hilfe von Zirkel und Lineal in ein flächengleiches Quadrat zu überführen. Den Beweis für die Unlösbarkeit dieser Aufgabe brachte F. Lindemann 1882, indem er die Transzendenz der Zahl Pi nachwies [vgl. Rö]. - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 449]

 

* * * 

 

Kreis: der Kreis schließt sich

 

Umschreibung: man kehrt zum Ausgangspunkt (z.B. einer Rede) zurück [MP]

Historische Analyse: Unter einem Kreis versteht man eine gleichmäßig runde, in sich geschlossene Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand vom Mittelpunkt haben [vgl. DUW]. So beschreibt die vorliegende Redewendung einen Vorgang, bei dem sich zum Beispiel ein Sprecher gleichmäßig um einen bestimmten Mittelpunkt bewegt, bis er wieder beim Ausgangspunkt angelangt ist [MP].

 

* * * 

 

Kreis: die Quadratur des Kreises/[seltener:] Zirkels

 

Umschreibung: etwas Unmögliches, eine unlösbare Aufgabe [DURW, 601]

Historische Analyse: Unter einer Quadratur versteht man in der Mathematik die Umwandlung einer ebenen geometrischen Figur in ein Quadrat desselben Flächeninhalts durch geometrische Konstruktion [vgl. DUW]. Das mathematische Problem, von dem sich der vorliegende bildhafte Ausdruck ableitet, besteht darin, einen vorgegebenen Kreis nur mit Hilfe von Zirkel und Lineal in ein flächengleiches Quadrat zu überführen. Den Beweis für die Unlösbarkeit dieser Aufgabe brachte F. Lindemann 1882, indem er die Transzendenz der Zahl Pi nachwies [vgl. Rö]. - Gebräuchlichkeit: bildungssprachlich [DURW, 602]

 

* * * 

 

Kreis: Familienkreis

 

Umschreibung: Gruppe der Mitglieder einer Familie [DUW]

Historische Analyse: In der Geometrie versteht man unter einem Kreis eine gleichmäßig gerundete Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand vom Mittelpunkt haben [vgl. DUW]. Der in sich geschlossene Kreis, ohne Anfangs- und Endpunkt, ist ein Symbol für Einheit und Verbundenheit. Diese Eigenschaften versinnbildlichen in der vorliegenden Metapher die Zusammengehörigkeit einer Familie [MP].

 

* * * 

 

Kreis: Freundeskreis

 

Umschreibung: Gruppe von Freunden [MP]

Historische Analyse: In der Geometrie versteht man unter einem Kreis eine gleichmäßig gerundete Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand vom Mittelpunkt haben [vgl. DUW]. Der in sich geschlossene Kreis, ohne Anfangs- und Endpunkt, ist ein Symbol für Einheit und Verbundenheit. Diese Eigenschaften versinnbildlichen in der vorliegenden Metapher die Zusammengehörigkeit einer Gruppe von Freunden [MP].

 

* * * 

 

Kreis: im Kreis gehen/rennen/..

 

Umschreibung: ratlos sein, keinen Ausweg wissen [Kü, 459]

Historische Analyse: In der Geometrie versteht man unter einem Kreis eine gleichmäßig runde Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand von einem Mittelpunkt haben [vgl. DUW]. Die vorliegende Redewendung entstand vermutlich in Anlehnung an die Tatsache, dass ein Kreis weder einen Anfang noch ein Ende hat. Wer "im Kreis geht", wird also das Ende bzw. die Lösung seines Problems nicht finden [MP]. - Entstehungszeit: 1900 ff. [Kü, 459]

 

* * * 

 

Kreis: im Kreis reden

 

Umschreibung: 1. sich ständig wiederholen [MP] 2. lange über eine Sache reden, ohne zu einem Ergebnis zu kommen [MP]

Historische Analyse: Unter einem Kreis versteht man eine gleichmäßig runde, in sich geschlossene Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand zum Mittelpunkt haben [vgl. DUW]. Diese Redewendung bezieht sich vermutlich auf die Eigenschaft des Kreises, weder Anfang noch Ende zu haben. Das Gesagte fühlt sich wie eine Endlosschleife an, in der dieselben Inhalte immer und immer wiederholt werden [MP].

 

* * * 

 

Kreis: jemandes Kreise stören

 

Umschreibung: jemanden in seinem persönlichen Bereich, in seinem Wirken stören [DURW, 448]

Historische Analyse: Die angeführte Wendung geht auf einen griechischen Mathematiker und Physiker der Antike, Archimedes, zurück, der bei der Eroberung der Stadt Syrakus (212 v. Chr. [vgl. Rö]) durch die Römer in seinem Garten geometrische Figuren in den Sand gezeichnet und einem römischen Soldaten zugerufen haben soll: "Noli turbare circulos meos" (= zerstöre meine Kreise nicht) [DURW, 448].

 

* * * 

 

Kreis: Kreise ziehen

 

Umschreibung: große Auswirkungen haben, immer mehr Personen betreffen [DURW, 449]

Historische Analyse: Das sprachliche Bild bezieht sich auf die kreisförmige Ausbreitung von Wellen, wenn man einen Stein in ein ruhiges Gewässer geworfen hat [DURW, 449]. - Fremdsprachen: Französisch: "evenement fait du remou" [Rö]

 

* * * 

 

Kreis: sich im Kreis bewegen/drehen

 

Umschreibung: nicht vorwärts kommen, immer wieder auf dasselbe zurückkommen [DURW, 449]

Historische Analyse: In der Geometrie versteht man unter einem Kreis eine gleichmäßig runde Linie, deren Punkte alle den gleichen Abstand vom Mittelpunkt haben [vgl. DUW]. Da ein Kreis in sich geschlossen ist, kann jemand, der "sich im Kreis dreht", nicht vorwärts, sondern immer nur zu seinem Ausgangspunkt zurückkommen [MP].

 

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