Null
Null: den Nullpunkt erreichen/auf dem Nullpunkt ankommen
Umschreibung: einen absoluten Tiefpunkt erreichen [DURW, 556]
Historische Analyse: Der Nullpunkt bezeichnet in der Mathematik den Anfangspunkt einer Skala. In der Physik beschreibt er die tiefste mögliche Temperatur (-273,15 Grad Celsius) [vgl. Kü, 576]. - Entstehungszeit: 1950 ff. [Kü, 576] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 556]
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Null: die Augen auf Null stellen/drehen
Umschreibung: sterben [DURW, 73]
Historische Analyse: "Null" kennzeichnet in dieser Redewendung den Stillstand der Maschinen, deren Anzeige man, wie bei einem Herd, auf Null dreht um sie abzustellen [vgl. Kü, 73]. - Entstehungszeit: 1940 [Kü, 73] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich
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Null: die Stunde Null
Umschreibung: 1. Zeitpunkt, an dem etwas völlig neu beginnt [vgl. DURW, 556] 2. Kriegsende 1945 [Kü, 576]
Historische Analyse: Die Null makiert in dieser Metapher vermutlich einerseits, dass etwas ganz am Anfang steht und andererseits, dass einem für diesen Anfang keine Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Die Null, die ein Symbol für das Nichts ist [vgl. WZ, 36f.], steht für das Gefühl, nichts zu haben, womit ein Anfang gewagt werden kann [MP]. - Entstehungszeit: nach 1945 [vgl. Kü, 576]
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Null: eine Null sein
Umschreibung: ein unbedeutender Mensch [Rö]; ein Versager sein [Kü, 576];
Historische Analyse: Die Null wurde vor 4000 Jahren von den Indern in die Mathematik eingeführt. Sie bezeichneten die Ziffer mit einem kleinen leeren Kreis, der für das Nichts stehen sollte [WZ, 36f.]. So bezeichnet man auch einen Menschen dann als Null, wenn man ihn als ein Nichts, einen Versager ansieht [MP]. - Entstehungszeit: 1600 ff. [Kü, 576] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [Kü, 576]
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Null: etwas annullieren
Umschreibung: etwas amtlich für ungültig erklären [vgl. DUW]
Historische Analyse: "Annullieren" kommt vom spätlateinischen Wort "annullare", das so viel wie "zu nichte machen", "austilgen" bedeutet [vgl. DUW]. Abgeleitet von der Null, die 2000 vor Christus von den Indern eingeführt wurde und das Nichts symbolisiert [vgl. WZ, 36f.], bedeutet es heute etwas als nichtig zu erklären [vgl. DUW].
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Null: etwas für null und nichtig erklären/null und nichtig sein
Umschreibung: etwas für (rechtlich) ungültig erklären [vgl. DURW, 556]
Historische Analyse: Das Zeichen der Null, von den Indern 2000 vor Christus in die Mathematik eingeführt, symbolisiert das Nichts [vgl. WZ, 36f.]. Auf diese Weise wird es in bildhaften Ausdrücken auch am häufigsten gebraucht. Auch hier steht es für das Nicht-sein und wird meistens im Zusammenhang mit rechtlichen Vereinbarungen gebraucht [MP]. - Entstehungszeit: seit dem 16. Jahrhundert in der deutschen Rechtssprache belegt [vgl. Rö] - Fremdsprachen: Französisch: "C'est nul et d'aucune valeur", auch: "Nul et non avenu" Englisch: "that is null and void"
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Null: etwas zum Nulltarif (erhalten/bekommen/..)
Umschreibung: kostenlos, umsonst [DURW, 556]
Historische Analyse: Die Redewendung stammt von der kostenlosen Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ab, die man zum "Nulltarif" benutzen konnte. Diese Bezeichnung wurde verallgemeinert und kann heute auf alle Dinge angewendet werden, die man kostenlos erhält [vgl. Kü, 576]. - Entstehungszeit: 1970 ff. [Kü, 576]
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Null: in Null Komma Nichts
Umschreibung: gar nichts [DURW, 556]; durchaus nichts [Kü, 576];
Historische Analyse: Hierbei handelt es sich um die Wiedergabe des Begriffs "nichts" in halbarithmetischer Form, die auf Grund von der Schreibung "0,0" entstanden ist [Kü, 576]. Die Redewendung stammt wahrscheinlich aus dem Berlinischen [Rö]. - Entstehungszeit: spätestens seit 1900 [Kü, 576] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 556]
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Null: null Ahnung haben
Umschreibung: über etwas nichts wissen [MP]
Historische Analyse: Das deutsche Wort "Null" (als Bezeichnung für die Zahl 0) stammt vom lateinischen "nullus" ab, was so viel wie "keiner" bedeutet [vgl. Rö]. Hier und in einigen weiteren umgangssprachlichen Redewendungen (siehe Querverweise) wird das deutsche Wort heute wieder in dieser ursprünglichen Bedeutung verwendet [MP]. - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich
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Null: null Bock haben
Umschreibung: auf etwas keine Lust haben [MP]
Historische Analyse: Das deutsche Wort "Null" (als Bezeichnung für die Zahl 0) stammt vom lateinischen "nullus" ab, was so viel wie "keiner" bedeutet [vgl. Rö]. Hier und in einigen weiteren umgangssprachlichen Audrücken (siehe Querverweise) wird das deutsche Wort heute wieder in der ursprünglichen Bedeutung verwendet [MP]. Die Bezeichnung "Bock" für "Lust", "Drang" oder "Trieb" stammt aus dem Zigeunersprachlichen: "Bokh" bedeutete ursprünglich "Hunger" und wurde später zu den oben genannten Begriffen weiterentwickelt [vgl. Kü, 118]. - Entstehungszeit: 1978 ff. [Kü, 576] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich
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Null: Null Komma Josef
Umschreibung: nichts [Kü, 576]
Historische Analyse: Die Herkunft dieses Ausdrucks und die Verbindung zur biblischen Josef-Gestalt, dem Ziehvater Jesu, ist nicht geklärt. Er scheint eine Abwandlung der bekannteren Redewendung "Null Komma Nichts" zu sein, die dasselbe bedeutet. In beiden Fällen steht die Null symbolisch für das Nichts [MP]. - Entstehungszeit: 1920 ff. [Kü, 576
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Null: Null Problemo!/null problemo sein
Umschreibung: etwas macht keine Schwierigkeiten
Historische Analyse: Der Ausspruch wurde vermutlich von Alf (Außerirdische LebensForm), dem außerirdischen Helden der gleichnamigen amerikanischen TV-Serie geprägt.
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