senkrecht
senkrecht: (ein) Senkrechtstarter (sein)
Umschreibung: Mensch, der beruflich eine blitzschnelle Karriere macht [vgl. Rö]
Historische Analyse: Ursprünglich bezeichnet ein Senkrechtstarter ein Kampfflugzeug, das wie ein Helikopter senkrecht starten und landen kann [vgl. Kü, 766]. Das Bild der schnurgerade aufsteigenden Maschine wird umgelegt auf eine Person, die ohne Umwege zu machen, die Karriereleiter hinaufklettert [MP]. - Entstehungszeit: 1960 ff. [Kü, 766]
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senkrecht: das einzig Senkrechte sein
Umschreibung: das einzig Richtige sein [DURW, 704]; tadellos sein [Kü, 765];
Historische Analyse: Die Wendung stammt vermutlich aus der Bauhandwerkersprache [Kü, 765]. Wenn (zum Beispiel) eine Mauer exakt senkrecht zur Grundfläche, also im rechten Winkel zu ihr, aufgezogen worden ist, haben die Handwerker gut und genau gearbeitet [MP]. - Entstehungszeit: 1900 ff. [Kü, 765] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 705]
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senkrecht: Immer schön senkrecht bleiben!
Umschreibung: immer Haltung, Fassung bewahren [DURW, 704]
Historische Analyse: Etwas ist senkrecht, wenn es im rechten Winkel auf eine Grundlinie steht [DUW]. Ein Mensch, der sich senkrecht hält, steht absolut aufrecht da und symbolsiert damit Stärke und Selbstvertrauen. Er steht damit im Gegensatz zu jemandem, der "den Kopf hängen" lässt [MP]. - Entstehungszeit: 1900 ff. [Kü, 765] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW, 704]
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senkrecht: senkrecht im Bett sitzen
Umschreibung: erschrocken aus dem Bett hochgefahren sein [MP]
Historische Analyse: Die Wendung wird durch das Bild eines Menschen evoziert, der sich aus irgendeinem Grund erschrocken und vor Angst stocksteif im Bett aufsetzt. Durch den angespannten Körper wirkt die Rückenlinie, als wäre sie senkrecht [MP]. Der Begriff "senkrecht" selbst stammt aus der Geometrie und bezeichnet eine Linie, die mit einer Geraden (o.Ä.) einen rechten Winkel bildet [vgl. DUW].
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