aufspielen
aufspielen: sich (vor jemandem/ als jemand) aufspielen
Umschreibung: 1.) sich wichtig tun; angeben [DUW]; in der Absicht hervortreten, sich stolz zu erheben, sich mächtig zu machen [Wa, S. 2831] 2.) sich als etwas Bestimmtes hinstellen [DUW], sich als etwas/ als jemand wichtiger ausgeben [HS] Synonyme: bildungssprachlich: sich als etwas gerieren, vom lateinisch gerere, führen [Gr], umgangssprachlich: sich großtun; große Bogen spucken, kräftig/ mächtig ins Horn stoßen, eine Nummer abziehen, sich in Szene setzen, sich patzig machen, eine Schau/ Show abziehen/ machen, dicke/ große Töne reden/ spucken, sich (mit jemandem, mit etwas) wichtig haben/ machen/ tun [DURW]
Historische Analyse: 'Aufspielen' wird im Zusammenhang mit Musik nicht reflexiv gebraucht und bedeutet zum Tanz, zur Unterhaltung Musik machen [DUW]. Im 19. Jahrhundert waren auch noch spezifischere Varianten gebräuchlich: aufleiern, auforgeln (auf der Drehorgel), aufstreichen (mit dem Bogen auf die Saiten streichen) [Gr] Siehe: aufgeigen. Für die Herkunft des reflexiven Ausdrucks 'sich aufspielen' gibt es zwei Erklärungen: 1.) Vielleicht von der Sitte entlehnt, auf ländlichen Hochzeiten sich gegen gute Bezahlung von der Musik etwas aufspielen zu lassen, wozu man gern alte Tänze verlangt, deren Textanfänge man ausruft [Wa, S. 2832]. 2.) Adelung kennt für das 18. Jahrhundert noch einen anderen Gebrauch: Im Puffspiele spielet man sich auf, wenn die sämmtlichen Steine in einem Felde auf einen Haufen zu stehen kommen, wodurch zugleich das Spiel gewonnen wird. [Ad, S. 4297] Der Bezug zur Bedeutung 'sich wichtig tun' ist allerdings nicht problemlos herzustellen.
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