Takte
Takte: ein paar Takte (ausruhen/ gehen/ plaudern)
Umschreibung: ein wenig (ausruhen) [DUW]; eine kurze Zeit [DURW]
Historische Analyse: Ein Takt ist in der Musik eine rhythmisch strukturierte Zeiteinheit. Der Ausdruck meint also 'ein paar Zeiteinheiten' (vgl. 'ein paar Minuten'). Vor allem in folgenden Zusammenhängen kann von 'ein paar Takten' gesprochen werden: ein paar Takte gehen (= einen kurzen Spaziergang unternehmen), ein paar Takte Zeit haben (= etwas Zeit erübrigen können), ein paar Takte plaudern/ reden (= ein wenig plaudern) [Kü, S. 27794]. - Entstehungszeit: seit den 1930er-Jahren [vgl. Kü, S. 27794] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]
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Takte: ein paar Takte (zu etwas sagen)
Umschreibung: etwas; einige Worte, Sätze zu etwas sagen [DUW]
Historische Analyse: 'Takte' steht hier stellvertretend für 'Worte'. Die Worte, die man zu einem bestimmten Thema sagt, werden hier metonymisch durch Takte eines Musikstückes ersetzt, so dass man seine Aussage gleichsam 'vorsingt'; vgl. dazu die Ausdrücke 'Das kannst du singen!' und 'jemandem die Ohren vollsingen' [HS]. Wander verzeichnet zu 'Takt' noch die heute nicht mehr gebräuchliche sprichwörtliche Redensart 'seinen Takt auch dazu geben' [Wa, S. 46396], in der 'Takt' mittlerweile durch 'Senf' ersetzt wurde. - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]
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Takte: ein paar Takte mit jemandem reden (müssen)/ jemandem ein paar Takte sagen/ erzählen
Umschreibung: ein ernstes Wort mit jemandem reden, ihn zur Rechenschaft ziehen [DUW]; jemanden zurechtweisen, jemandem etwas unmißverständlich sagen [DURW]; jemandem ernste Vorhaltungen machen; jemandem Anstand beibringen [Kü, S. 27794]
Historische Analyse: 'Takte' kann hier sowohl 'Worte' als auch 'Zeiteinheiten' meinen. Mit einem entsprechend drohendem Unterton hat die Aussage 'Ich muss ein paar Worte/ kurz mit dir reden!' die gleiche Bedeutung. [HS] - Entstehungszeit: 1925 ff. [Kü, S. 27794] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]
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