Tuten und Blasen
Tuten und Blasen: von Tuten und Blasen keine Ahnung haben
Umschreibung: von einer Sache nicht das geringste verstehen [DURW]; völlig unwissend, unfähig sein [Rö]; keine Kenntnisse auf einem bestimmten Gebiet haben; [DUW]; von einer Sache nichts wissen; dumm sein [Kü, S. 28968]
Historische Analyse: 1. Dieser sprichwörtliche Redensart geht auf die gleichbedeutende Wendung 'Weder tuten noch blasen können' zurück, die wohl im Gedenken an die mindergeachteten Berufe des Kuhhirten und Nachtwächters entstanden ist [Rö]. Wer vom Tuten und Blasen nichts versteht, taugt nicht einmal zum Nachtwächter, der bloß ins Horn zu stoßen hat: sein Horn gibt nur einen einzigen Ton von sich [Kü, S. 28968]. 2. Eine allgemeinere Ursprungsbedeutung wäre 'jemand versteht nichts von Musik', die durch Übertreibung zu 'jemand weiß und versteht gar nichts' verallgemeinert worden sein könnte [vgl. Wa, S. 48479]. Eine scherzhafte, seit den 1950er-Jahren aufgekommene Abwandlung lautet: 'vom Duden und Blasen keine (wenig) Ahnung haben': keine (wenig) Rechtschreibkenntnisse besitzen [vgl. Kü, S. 6640]. Die Zwillingsformel 'tuten und blasen' kommt auch in einer anderen sprichwörtlichen Redensarten vor, welche jedoch nur Holsteinischen verbreitet ist: 'da helpt keen Tuten oder Blasen': es hilft kein Gegenreden, kein Gegenblasen [vgl. Gr]. - Entstehungszeit: im 18. Jahrhundert aufgekommen [Kü, S. 28968] - Gebräuchlichkeit: salopp [DUW], umgangssprachlich [DURW]
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