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Brot

Brot: anderer Leute Brot essen

 

Umschreibung: unselbständig sein [Du11]

 

* * * 

 

Brot: etwas für ein Stück Brot hingeben

 

Umschreibung: etwas sehr billig verkaufen [Rö]

 

* * * 

 

Brot: etwas ist ein hartes Brot

 

Umschreibung: 1) ein mühevoller Gelderwerb sein [DURW] 2) anstrengende, mühevolle Arbeit [Bi]

Historische Analyse: Da das Brot wesentlicher Bestandteil der Nahrung ist, steht es im übertragenen Sinn auch allgemein als Überbegriff für Speise, Kost sowie Unterhalt [vgl. Gr]. „Brot“ als Bezeichnung für „Geld, Einkommen“ [Kü, S. 4853] bezog sich in weiterer Folge dann auch auf die Tätigkeit, also den (täglichen) Beruf, mit dem man sein Geld verdiente, um sich Lebensmittel leisten zu können [Bi]. War die Arbeit sehr beschwerlich, sprach man von harter Arbeit [vgl. Kü, S. 11712]. Die ursprüngliche Bedeutung der Wendung ist heute aus dem Volksbewusstsein verschwunden, da man nur mehr an die große Anstrengung denkt, mit der das Brot erworben wurde. Eigentlich führt die Redensart aber auf eine Strafe der früheren Zeit zurück, nämlich auf das Tragen des Klapper-, Laster- oder Schandsteins, der an verschiedenen Orten verschiedene Formen hatte. In einigen Städten bestand der Schandstein aus einem Halseisen, an welchem ein runder oder brotförmiger Stein hing, der sehr schwer war. Die Strafe bestand darin, dass der Verurteilte diesen Stein um den Hals tragen musste und vom Stadtfrohn bzw. Büttel (Gerichtsdiener) [Gr] unter Begleitung eines Hornes oder einer Trommel auf den Markt geführt wurde (vgl. Gierke, Humor im deutschen Recht) [vgl. Wa, S. 6338]. - Entstehungszeit: 1900 ff. [Kü, S. 4854]

 

* * * 

 

Brot: etwas ist jemandes tägliches Brot

 

Umschreibung: etwas, mit dem jemand täglich zu tun hat und deshalb damit sehr vertraut ist [Bi]

Historische Analyse: Die Bezeichnung „tägliches Brot“ findet sich im christlichen Grundgebet, dem „Vater Unser“, und stellt eine der Bitten dar, die an Gott gerichtet werden: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ „Brot“ als Bezeichnung für „Geld, Einkommen“ [Kü, S. 4853] bezog sich ebenso auf die Tätigkeit, also den (täglichen) Beruf, mit dem man sein Geld verdiente, um sich Lebensmittel leisten zu können [Bi]. So findet man schon bei Grimm die Erklärung: „das tägliche brot drückt auch die täglich vorgenommene arbeit und beschäftigung, den unterhalt aus, und selbst den zustand, in welchem man sich anhaltend befindet.“

 

* * * 

 

Brot: jemandem das Brot vor dem Mund wegnehmen/ abschneiden

 

Umschreibung: jemanden um seinen Vorteil bringen, den er schon sicher zu haben glaubte [Rö]

 

* * * 

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