Fett
fett: etwas ist echt fett/ Echt fett!
Umschreibung: 1) Ausdruck des Erstaunensund der Begeisterung [Bi] 2) etwas ist großartig, sehr schön, sehr gut; es kann auch als Verstärker statt „sehr“ verwendet werden [LeJuÖ]
Historische Analyse: Das Adjektiv „fett“ meinte ursprünglich „wohl genähret, gut gefüttert, gemästet“ [Ad, S. 17207]. Die positive Bedeutung des Wortes kommt allerdings aus dem Rotwelsch und bedeutete soviel wie „reich“. Die eigentliche Redensart „fett leben“ („wohlhabend sein“) wurde dann verallgemeinert [vgl. Kü, S. 8373] und im übertragenen Sinn auch auf Dinge bzw. Situationen angewandt, die einem sehr gut gefallen [Bi]. - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [Bi]
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Fett: sein Fett abbekommen/ wegbekommen
Umschreibung: 1) die verdiente Strafe bekommen [DURW]; verdientermaßen für etwas getadelt werden [DUW] 2) Prügel bekommen [Kü, S. 8376]
Historische Analyse: Der Ursprung dieser Redensart ist nicht sicher geklärt. Man könnte von einem euphemistischen „Essens- und Bewirtungsbild“ ausgehen, ähnlich wie bei „jemandem etwas einbrocken“ [DURW]. Im Duden [DUW] wird hingegen die Vermutung geäußert, hier könne es sich ursprünglich um einen ironischen Vergleich mit dem früheren Brauch des gemeinsamen Schweineschlachtens handeln, wobei jeder Besitzer eines Schlachttieres eine bestimmte Menge Fett erhielt. Auch Küpper [Kü, S. 8375] favorisiert diese Erklärung mit ihrer übertragenen Bedeutung von „den zustehenden, verdienten Teil der Prügel“ bekommen [Kü, S. 8375]. - Entstehungszeit: seit dem frühen 19. Jahrhundert [Kü, S. 8376] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]
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