Kraut und Rüben
Kraut und Rüben: wie Kraut und Rüben (durcheinander sein)
Umschreibung: bezeichnet ein Durcheinander, eine arge Verwirrung [Rö]
Historische Analyse: „Kraut“ ist im süddeutschen und österreichischen Raum der übliche Begriff für „Kohl“ [Bi], bezeichnet aber auch das oberirdische Blattwerk, den nicht verwertbaren Grünanteil bestimmter Pflanzen, im Unterschied zu der Rübe, der fleischig verdickten Wurzel [vgl. Kü, S. 15634]. Bevor ein Rübengericht zubereitet werden kann, müssen die ungenießbaren Blätter von der essbaren Rübe getrennt werden [Bi]. Die Redensart bezieht daher vermutlich auf das Bild eines Rübenfeldes, auf dem nach der Ernte die abgeschnittenen Blätter der Pflanze und die Rüben durcheinander liegen [vgl. DUW]. Eine weitere Erklärung könnte sich aber auch vom ungetrennten Anbau von Kraut (Kohl) und Rüben auf ein und demselben Acker herleiten lassen [vgl. Kü, S. 15634]. - Entstehungszeit: 1600 ff. [Kü, S. 15634] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]
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