pfeffern
pfeffern: etwas wohin pfeffern
Umschreibung: etwas (kräftig) wohin werfen [Kü, S. 20334]
Historische Analyse: Der Ausdruck „pfeffern“ bezieht sich auf die starke, beißende Wirkung des Pfeffers und kam dadurch zu seiner ursprünglichen Bedeutung von „heftig auf etwas einwirken“ [vgl. Rö]. Ein weiterer Deutungsversuch für die Herleitung von „pfeffern“ im Sinne von „stoßen, klopfen“ könnte sich aus einem alten Brauch erklären, der in einigen Gegenden Bayerns und Schwabens üblich war: Am unschuldigen Kindertag (28. Dezember) zogen die Kinder mit Ruten umher, schlugen damit die Erwachsenen während sie bestimmte Sprüche vor sich hersagten und erhielten dafür eine kleine Gabe, die ursprünglich ein Pfefferkuchen (Lebkuchen) gewesen ist [Bi]. Schon bei Grimm findet sich ein Beleg für diesen Brauch: „an der unschuldigen kindleintag pfeffert man [. . .] mit ruten einander umb ein lebkuchen“ (FISCHART bienenk. 150a) [Gr]. - Entstehungszeit: seit dem 19. Jahrhundert [Kü, S. 20334] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]
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