schmoren
schmoren: jemanden (im eigenen Saft) schmoren lassen
Umschreibung: 1) jemanden (in einer unangenehmen Situation) längere Zeit im Ungewissen lassen [DUW] 2) jemanden mit seinen selbstverschuldeten Schwierigkeiten allein fertig werden lassen [DURW] 3) jemanden hinhalten [Kü, 23366]
Historische Analyse: „Schmoren“ bezeichnet den Kochvorgang, meist bei Fleisch, das man „in einem verschlossenen Gefäße [. . .] „bey einem gelinden Feuer langsam kochen oder braten“ [Ad, S. 47370] lässt. Adelung sieht darin eine lautmalende Wortbildung (Onomatopöie), die sich aus dem Geräusch herleiten lässt, das bei dieser Art des Kochens entsteht [Ad, S. 47370]. Die Ergänzung „im eigenen Saft“ bedeutet, dass man kein Fett beifügt [vgl. Kü, S. 23366]. „Schmoren“ hat den Zweck, das Fleisch mürbe (weich) zu machen, wodurch sich die übertragene Bedeutung dieser Redensart im Sinn von „jemanden hinhalten“ bzw. „durch Hinauszögern der Entscheidung jemanden mürbe machen“ [Kü, S. 24556] erklärt. In diesem Zusammenhang sei auch auf das Verb „zermürben“ verwiesen, das so viel bedeutet wie „jemandes Widerstandskraft brechen“ bzw. „jemanden kleinkriegen“ [DUSW]. - Entstehungszeit: 1900 ff. [Kü, S. 24556]; (im eigenen Saft:) 1925 ff. [Kü, S. 23367] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW] - Fremdsprachen: englisch: leave somebody to stew in his/ her own juice [DUOD-E]
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