Senf
Senf: seinen Senf (zu etwas) (dazu)geben
Umschreibung: ungefragt seine Meinung äußern; sich in fremde Dinge einmischen [Rö]
Historische Analyse: Die Redensart hat ihren Ursprung darin, Speisen mit Senf zu würzen [vgl. Kü, S. 25844] und ihnen dadurch eine besondere Note zu verleihen bzw. sie besonders schmackhaft zu machen. Da Senf als scharfes Gewürz bekannt ist, bezog sich diese Wendung im übertragenen Sinn ursprünglich auf „beißende, scharfe, witzige beiträge in einer unterhaltung“ bzw. auf Auseinandersetzungen, die „anregend oder eindringend wirken sollen“ [Gr]. Die negative Konnotation, die dieser Redewendung heute anhaftet, entwickelte sich aus der übertriebenen Würzung der Speisen mit Senf [vgl. Gu], die störend wirkt und den guten Geschmack ähnlich verdirbt wie ein unangebrachter Kommentar eine Unterhaltung beeinträchtigen kann [Bi]. - Entstehungszeit: 1700 ff. [Kü, S. 25844] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]
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