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Suppe

Suppe: die Suppe (die man sich eingebrockt hat) (selbst) auslöffeln müssen

 

Umschreibung: die Folgen seines Tuns allein tragen müssen [DURW]; für Selbstverschuldetes büßen [Kü, S. 27695]

Historische Analyse: Da Suppe üblicherweise als wenig ausgiebige Mahlzeit gilt, isst man gerne Brot dazu, das man oft hineinbrockt, um sie nahrhafter bzw. gehaltvoller zu machen. Überschätzt man seinen Hunger, fällt es einem schwer, die eben eingebrockte Suppe aufzuessen. Im übertragenen Sinn bezieht sich diese Redensart folglich darauf, mit einer selbstverschuldeten, schwierigen bzw. unangenehmen Situation fertig zu werden, um sie zu überwinden [Bi]. - Entstehungszeit: seit dem 15. Jahrhundert [Kü, S. 27695] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]

 

* * * 

 

Suppe: ein Haar in der Suppe finden

 

Umschreibung: etwas an einer Sache auszusetzen, zu kritisieren haben [DURW]; durch eine unangenehme Entdeckung von etwas abgeschreckt werden [Kü, S. 11393]; an einer sonst guten Sache etwas entdecken, was einem nicht passt [DUW]

Historische Analyse: Der Ursprung dieser Redensart liegt in der konkreten Situation, ein Haar im Essen bzw. in der Suppe zu finden, was ohne Zweifel unerfreulich ist und daher Grund zur Klage gibt [vgl. DURW]. Das Essen, auf das man sich eigentlich gefreut hat, wird einem daher durch eine unangenehme Entdeckung verdorben [Bi]. - Entstehungszeit: seit dem 17. Jahrhundert [Kü, S. 11393] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW] - Fremdsprachen: französisch: nous y avons trouvé un cheveu [Kü, S. 11393]

 

* * * 

 

Suppe: eine (trübe) Suppe/ ein (trübes) Süppchen sein

 

Umschreibung: 1) schmutzige Flüssigkeit [Rö] 2) dichter Nebel [Kü, S. 27693] 3) eine undurchsichtige (fragwürdige) Angelegenheit [Bi]

Historische Analyse: Früher hatte eine Suppe eher die Konsistenz von einem Brei und war daher nicht mit der heutigen „Bouillon“ (klaren Suppe) zu vergleichen [Bi]. Aus diesem Grund wurde sie im übertragenen Sinn, ähnlich wie „Brühe“ und „Soße“, bereits Ende des 15. Jahrhunderts als Bezeichnung für eine schmutzige Flüssigkeit gebraucht und existiert in dieser Bedeutung in vielen Zusammensetzungen wie beispielsweise der „Drecksuppe“ [vgl. Rö]. Die „Nebelsuppe“, die oft auch nur „Suppe“ oder „trübe Suppe“ genannt wird, steht in Zusammenhang mit der „Milchsuppe“ und ist eine Anspielung auf ihre weißliche Färbung [vgl. Kü, S. 18003]. - Entstehungszeit: 1) seit Ende des 15. Jahrhunderts [Rö]; 2) 1920 ff. [Kü, S. 27693] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]

 

* * * 

 

Suppe: jemandem die Suppe versalzen

 

Umschreibung: jemandem die Freude verderben [Rö]; jemandes Pläne durchkreuzen [DURW]

Historische Analyse: Der Ursprung dieser Redensart liegt darin, dass man durch Hinzufügen von zu viel Salz die Suppe ungenießbar macht. [Bi] Im übertragenen Sinn bedeutet diese Redensart daher, „einen gehofften angenehmen Genuss unangenehm machen“ [Ad, S. 57459]. - Entstehungszeit: 1500 ff. [Kü, S. 27699] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]

 

* * * 

 

Suppe: jemandem in die Suppe spucken

 

Umschreibung: jemandes Pläne durchkreuzen [DURW]; jemandem die Stimmung verderben; jemandem etwas verleiden [Kü, S. 2768]; jemandem eine Sache verderben [DUW]

Historische Analyse: Ursprünglich war die Wendung wortwörtlich zu verstehen und war Ausdruck gröbster Anmaßung in einem Herr-Knecht-Verhältnis [Kü, S. 27698]. In übertragener Bedeutung bezieht sich die Redensart auf jemanden, der einem anderen durch sein widerwärtiges Handeln die Freude an einer Sache nimmt [Bi]. Im Vergleich zu der Wendung „jemandem die Suppe versalzen“ wird hier die mutwillige Aktion stärker betont, da das „Spucken“ eine überaus herabwürdigende Handlung ist, die die Verachtung für eine Person zeigen soll [Bi]. - Entstehungszeit: seit dem 19. Jahrhundert [Kü, S. 27698] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DURW]; salopp [DUW]

 

* * * 

 

Suppe: sich/ jemandem eine (schöne) Suppe einbrocken

 

Umschreibung: sich (selbstverschuldet)/ jemanden in eine unangenehme Lage bringen [DURW]

Historische Analyse: Die Grundlage dieser Redewendung liegt darin, dass man sich oder jemand anderem so viel Brot in die Suppe brockt, wodurch sie so ausgiebig (und dickflüssig) wird, dass es schwer fällt, sie aufzuessen. Daraus entwickelte sich die übertragene Bedeutung im Sinne von „sich oder jemand anderen in eine unangenehme Lage bringen“ [Bi]. - Entstehungszeit: seit dem 18. Jahrhundert [Kü, S. 27696] - Gebräuchlichkeit: umgangssprachlich [DUW]

 

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