Buschenschank
Buschenschank: Buschenschank / Buschenschenke / Buschenschänke
Umschreibung: durch einen aufgehängten Buschen aus Zweigen und manchmal einem bunten Licht z. B. über der Eingangstüre gekennzeichnete Wirtschaft, die selbst produzierten (heurigen) Wein ausschenkt und meistens kalte Imbisse anbietet [Wiktionary: Buschenschenke]
Analyse der Bedeutung: Das maskuline Substantiv ‚Strauch‘ weist die Formen ahd. busc bzw. bosc, mhd. busch sowie bosch(e), asächs. -busc, mnd. busch, mnl. bosch sowie busch, nl. bos, engl. bush, dän. busk und schließlich schwed. buske auf. Hinsichtlich der näheren Herleitung könnte es sich um eine Entlehnung aus dem Romanischen ins Germanische oder vice versa handeln. Geht man von einer Herkunft aus dem Germ. aus, bilden germ. *buska- und die ie. Wurzel *b(e)u-, *bh(e)u-, *b(h)ū- (‚aufblasen, schwellen’) den Ausgangspunkt. [Vgl. WPE: Busch].
Das Femininum ‚Schenke‘ (‚Gasthaus, Wirtshaus‘) hat seinen regionalen Ursprung in Obersachsen und Thüringen und ist im Spätmhd. über die Form schenk(e) belegt, wobei diese zunächst bis ins 17. Jh. auch auf ‚Gabe‘ und ‚Geschenk‘ referiert. Das Maskulinum ‚Schank‘ (‚das Ausschenken‘, ‚der Verkauf von alkoholischen Getränken‘) wird im Mhd. mittels schanc ausgedrückt, wobei damit zunächst das ‚Gefäß, aus welchem eingeschenkt wird‘ bezeichnet wird und ab dem 15. Jh. das ‚Wirtshaus‘ oder ‚Geschenk‘. Das damit verbundene Verbum ‚schenken‘ lässt sich auf die ie. Wurzel *(s)keng- (‚hinken; schief, schräg’) zurückführen. [Vgl. WPE: schenken].
Die metaphorische Bezeichnung Buschenschank mitsamt ihrer graphischen Variationen Buschenschenke und Buschenschänke hat ihren Ursprung in der Schankrechttradition, wie sie für das Mittelalter belegbar ist. Präziser formuliert wurde als Schankrechtsymbol u. a. ein Busch ausgehängt, um zu verkünden, dass der hauseigene Wein oder das hauseigene Bier gegen Bezahlung ausgeschenkt wurde. Siehe dazu näher ↑Besenwirtschaft. Von dieser symbolischen Handlung motiviert, wird mittels Buschenschank/-schenke/-schänke im bildhaften Sinne zum Ausdruck gebracht, dass mitunter der Wein aus der Eigenproduktion vertrieben wird. [GG] - Realienkundliches: Zur rechtlichen Schanksymbolik und -erlaubnis siehe ↑Besenwirtschaft, ↑Straußwirtschaft, ↑ausgesteckt werden/ausg(e)steckt is/ausg’steckt is, und ↑der Heurige steckt aus. - Diatopik: österreichisch [DUO: Buschenschenke, Buschenschänke, Buschenschank] - Allgemeiner Gebrauchskontext: Kulinarik - Figuriertheit: Komik - Querverweis: ↑Besenwirtschaft; ↑Kranzwirtschaft; ↑Rädlewirtschaft; ↑Straußwirtschaft
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